An der Uni Mainz leitet der Mediziner Thomas Münzel das Zentrum für Kardiologie I und erforscht dort die Auswirkung von Feinstaub und anderer Luftverschmutzung auf unsere Gesundheit. Münzel sieht einen Zusammenhang von vielen Covid-19 Sterbefällen und hoher Luftverschmutzung. Sein Team veröffentlicht eine Studie im Fachblatt „Cardiovascular Research“ mit der Schlussfolgerung, dass ca. 15 Prozent aller Covid-19 Toten auf das Konto hoher Luftverschmutzung geht. Virus und Feinstaub führen zu Entzündungsprozessen an Blutgefäßen und addieren dort ihre schädliche Wirkung.
Münzel ist überzeugt, dass saubere Luft beim Kampf gegen Covid-19 helfen würde.
Was ist zu tun? Ein Blick auf die Haupt-Luftverschmutzung in Baden-Württemberg würde helfen. Beim gröberen Feinstaub sind es der Straßenverkehr und die Ammoniak-Emissionen aus der Massentierhaltung. Beim feineren Feinstaub bis zu einer Korngröße von 2,5 µm sind es Holzöfen und der Straßenverkehr mit zusammen fast 60%. Feinstaub dieser Größe dringt in die Blutbahn ein und kann so Blutgefäße und Organe schädigen.
Lassen Sie deshalb wenn möglich das Auto stehen und lassen Sie Ihren Holzofen aus. Langfristig würde auch eine Abkehr von der Massentierhaltung helfen, um die Ammoniak-Emissionen zu reduzieren.
Doch nicht nur während der Pandemie würde saubere Atemluft unsere Lebensqualtität verbessern. Feinstaub gehört weltweit zu den tödlichsten Schadstoffen überhaupt. Im Gegensatz zu schweren Infektionserkrankungen tötet Feinstaub im Verborgenen, weil man einen Schlaganfall oder einen Herzinfakt nicht unmittelbar einer Ursache zuordnen kann.
Weitere Informationen unter: www.feinstaub-esslingen.de