Foto: Thomas Albrecht, ADFC Esslingen
Wieder ein schwerer Unfall!
Ausgerechnet auf der Hindenburgstrasse, der Fahrradstrasse, hat am vergangenen Sonntagmorgen um 5:40 Uhr eine Autofahrerin die Vorfahrt einer Radfahrerin missachtet und sie angefahren.
Wer da häufiger vorbeifährt kennt die Situation. Eigentlich fährt man da nie entspannt, sondern nur mit aller höchster Aufmerksamkeit.
Kommt ein Auto von rechts? Kommt einer von links? Kommt mir einer entgegen und wird links abbiegen und hat mich nicht gesehen?
Ein Anwohner hat dem ADFC geschrieben, dass es dort täglich zu Beinahe-Unfällen kommt.
Die Behörden sagen: kein Unfallschwerpunkt.
Die Hindenburgstrasse ist ja wirklich ein Meilenstein der Esslinger Fahrradinfrastruktur.
Am 27. April 2013 wurde das erste Teilstück als Fahrradstraße eingeweiht, am 26. September 2015 wurde sie verlängert.
In den letzten Jahren wurden zwei “modale Filter” eingebaut, durchlässig für Zweiräder, eine Sperre für Motorfahrzeuge.
Damit ist die Hindenburgstrasse eine hervorragende Fahrradverbindung zwischen Oberesslingen und dem Innenstadtring.
Aber es muss weiter gehen: auf der Fahrradstrasse ist viel zu viel Autoverkehr, weil sie als Schleichweg dient. Lieber 3 Mal abbiegen als an einer Ampel halten! Damit ist sie nicht sicher genug, um Kinder ohne Begleitung dort mit dem Rad fahren zu lassen.
Man könnte den Autoverkehr im ersten Schritt auf den Anwohnerverkehr beschränken, dafür müsste allerdings die Verkehrsbehörde gelegentlich die Anwohnereigenschaft kontrollieren. Das wäre einfacher, wenn auf der gesamten Länge der Strasse nur Anwohnern das Parken erlaubt wäre. denn sonst kann man sich ja immer als Parkplatzsuchende:r ausgeben.
Eine schlaue Lösung wäre auch ein System von Einbahnstrassen, die teilweise gegenläufig angeordnet werden. Wie so etwas funktioniert, kann man sich in Barcelona oder der Stuttgarter Augustenstrasse anschauen.
Lösungen gibt es und die Zeit ist gekommen, wo sie umgesetzt werden müssen.
Kontakt: thomas.albrecht@adfc-bw.de