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Erst vor kurzem wurde in Esslingen bekannt, dass auch der Begründer und Chefredakteur der Molodetschnoer Regionalzeitung, die schon oft Ereignisse im Zusammenhang mit der Städtepartnerschaft Esslingen – Molodetschno beleuchtet hat, der 56-jährige Aleksandr Mancevitch seit Februar 2024 eine vierjährige Haftstrafe als anerkannter politischer Gefangener absitzen muss. Er hatte bei dem Revolutionsversuch 2020/21 über Massendemonstrationen auch in Molodetschno berichtet. Sein Vergehen: “Diskreditierung der Republik Belarus und ihrer Machtorgane”. Seine Tochter hat sein Schlusswort vor dem Molodetschnoer Gericht veröffentlichen lassen. Mancevitch sagte: “Worin soll denn meine Schuld bestehen, Herr Staatsanwalt? Meinen Großvater haben die Hitlerfaschisten 1941 für Belarus erschossen. Und da soll ich Ihre 4 Jahre Haft fürchten? Schauen Sie mir in die Augen. Niemals!”
Neben der Ukrainehilfe, für die sie nach wie vor zu Spenden aufruft, sieht die WOG als vordringlichste Aufgabe die Unterstützung der tausenden politischen Gefangenen und auch ihrer Familien. Das Regime Lukaschenko setzt darauf, die Gefangenen zu anonymisieren und in die Verzweiflung zu treiben.
Es ist bekannt, wie wichtig Lebenszeichen z.B. in Gestalt von Postkarten sowohl für die Gefangenen als auch für die Wahrnehmung und Aktivitäten der Wärter sind.
Diese Postkarten müssen auf Russisch geschrieben sein und dürfen keine politischen Inhalte enthalten. Die WOG Esslingen hat eine neue Initiative gestartet, sehr vielen offiziell anerkannten belarussischen politischen Gefangenen eine Ansichts- oder Postkarte zu schicken. Für die einzelnen Gefangenen wurde ein adressierter russischer Mustertext entworfen. Text und Adresse müssen dann nur noch ausgeschnitten und auf eine Karte geklebt werden (Porto 95 ct, ab 1.Januar 1,25€).
Eine Datei mit zahlreichen adressierten Mustertexten und einer klaren Handlungsanweisung kann angefordert werden über wog-es@gmx.de. Jede Karte hilft!.