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Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat einen Antrag eingebracht, der die Gründung einer eigenen kommunalen Wohnungsbaugesellschaft vorsieht. Die Anzahl geförderter oder bezahlbarer Wohnungen in Esslingen reicht bei Weitem nicht aus, um die wachsende Bevölkerung mit geeignetem Mietwohnraum zu versorgen. Diverse Instrumente wie etwa das Wohnraummanagement, Zweckentfremdungsverbot oder Quotenmodell sind zwar erfolgreich, aber ebenfalls nicht ausreichend.
„Nur mit einer eigenen kommunalen Wohnungsbaugesellschaft haben wir in die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum selbst in der Hand“, erklärt Fraktionsvorsitzende Carmen Tittel. „Der Wohnungsmarkt in Esslingen ist und bleibt angespannt, die Notfallkartei der Stadt bleibt prall gefüllt. Mit einer Neugründung oder Reaktivierung der Wohnbau Stadt Esslingen können wir genau entlang des Bedarfs unserer Bevölkerung bauen und sind nicht alleine auf Investoren und deren Renditeerwartungen angewiesen.“ Neben Bezahlbarkeit und langfristiger Planbarkeit sollen auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz stärker in den Vordergrund rücken. „Der Bau- und Gebäudesektor ist für rund 50 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Mit einer eigenen Wohnungsbaugesellschaft können wir die Themen Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und die Nutzung nachhaltiger Rohstoffe ganz anders steuern als bisher“, so Ben Baecker, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
„Die Stadt muss wieder eine größere Rolle auf dem Wohnungsmarkt spielen, Grundstücke aufkaufen, selbst entwickeln, entlang der Bedarfe unserer Stadt. Die EWB leistet hervorragende Arbeit, aber da die Stadt nur 50 % Anteil hält, bleiben uns einige Fördertöpfe und Möglichkeiten verschlossen, dies wollen wir mit unserem Antrag ändern und den gemeinwohlorientierten und Wohnungsbau in Esslingen entscheidend stärken“, ergänzt sein Kollege Andreas Fritz.