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Parents for future

Der Klimaaktivist im Burnoutbett

Foto: Parents for Future Esslingen

Wie oft haben wir Parents in den letzten 5 Jahren gehört: ich würde ja gern klimaaktiver sein, aber ich habe keine Zeit. Und wir verstehen das absolut, denn wir sind ja auch oft total k.o. Aber wie können wir denn aus der Ameisenmühle (googeln Sie mal “Ameisenmühle”! Sehr interessant!) ausbrechen, bevor wir in ihr getötet werden? Der Rhythmus, der Takt, den unsere Gesellschaftsordnung vorgibt, ist schonmal grundsätzlich viel zu schnell für ein gutes Leben. Noch immer befinden wir uns im Strudel des „Weiter-So“, des „Schneller, Höher, Weiter, Besser, Schöner, Länger-leben-Wollens“ usw., aber auch des „Schaffe Schaffe, Häusle baue“. Das Leistungsprinzip bestimmt unser Leben und Streben. Auch in der Klimabewegung ist dieser Leistungsdruck teils übernommen worden, ganz nach dem Motto: Wenn ich nicht alles tue – auch weit über meine Kräfte, eventuell sogar bis zum Hungerstreik –, dann habe ich nicht genug zur Rettung der Welt beigetragen. Aber: Wenn ich nicht gut zu mir selbst bin, wie kann ich dann gut zur Welt sein?

Das Burnoutbett stand Samstag 28.9. 6 Stunden mitten auf der Maille-Kreuzung. Wir entwickelten vier Performances für je anderthalb Stunden: Den Anfang machte ein geburnouteter Klimaaktivist. Das Gefühl, dass politisch nichts getan wird, dass sich eher alles verschlimmert, hat sich in seinen Körper gefressen in Form von Panik und Erschöpfung. Unermüdlich war er jahrelang auf der Straße, gefühlt ohne Erfolg. Zudem die schleichende, aber bereits massiv spürbare Kriminalisierung der Klimabewegung.