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Zugegeben – die Sommerpause war länger als die Zahl der tatsächlichen Sommertage, doch am 17.Oktober um 16 Uhr ist es wieder so weit. Und damit Sie auch wirklich in den Genuss kommen, Ihr Lieblingslied zu singen, gibt´s am Donnerstag so lange Wunschkonzert, bis niemandem mehr ein Wunsch einfällt.
Um ein Lied werden Sie nicht herumkommen, weil es unser bekanntestes Herbstlied ist: „Bunt sind schon die Wälder“.
Gedichtet hat es der Schweizer Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis, der aus einem sehr vornehmen Adelsgeschlecht in Graubünden stammt. Er war 13 Jahre jünger als Goethe, den er auf einer seiner vielen Reisen ebenso getroffen hat wie Schiller, Herder und Wieland. Just in dem Jahr, in dem Goethe seinen Adelstitel erhielt, schrieb von Salis-Seewis seinen Herbst-Evergreen, der noch im selben Jahr 1782 von Franz Schubert vertont wurde. Das Rennen um die Unsterblichkeit des Liedes hat allerdings 17 Jahre später Johann Friedrich Reichardt mit der Fassung gemacht, die wir alle kennen und lieben. Lag´s am Freund Goethe, der den Preußen Reichardt viel mehr schätzte als den Wiener, ja sein Schubert-Bashing sogar so weit trieb, dass er diesem ein ganzes Bündel zugesandter Kompositionen auf seineTexte kommentarlos zurückschickte – u.a. mit dem „Erlkönig“, „Gretchen am Spinnrade“ und dem „Heidenröslein“. Wir werden´s nie erfahren. Wir werden selbstverständlich sowohl Schubert als auch Reichardt singen und vielleicht mögen. Ich freue mich auf Sie, Ihr Wolfgang Layer