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Die deutsche Sprache kann man lernen. Schwäbisch ist ein anderer Sprachkurs, obwohl der Weg vom „ma sott“ zum „i mach“ auch auf hochdeutsch nicht weniger weit ist.
Große Chöre jeglichen Alters können anders planen als Chorvereine, deren aktive Mitgliederzahlen altersbedingt die magische Zahl 20 erreicht haben. Wenn z.B. in den bevorstehenden Erkältungsmonaten fünf Sänger von 20 erkranken – und das im Vorfeld zu einem größeren oder kleineren Auftritt – kommt sehr bald die Wunschvokabel „ma sott“ zum Einsatz. „Ma sott a paar mehr Tenöre oder Bässe haben!“
Tenöre und Bässe kann sich natürlich kein Chor schnitzen, kein großer und kein kleiner. Also muss er an anderen Stellen vorbauen, und dabei sprechen wir nicht vom Alter. Drei Dinge braucht der Männerchor:
1. Sänger, die nicht nur sehr laut singen können
2. Chornoten, die zum Chor passen: Inhalte, Texte, Melodien, hohe und tiefe Töne,
3. Vorstände, die es gemeinsam mit dem Chorleiter immer wieder schaffen, ihre Sänger zu motivieren
Dreistimmigkeit kann irgendwann zu einem guten Ausweg aus der Nachwuchsmisere werden. Dreistimmig klingt nicht automatisch weniger harmonisch als vierstimmig. Der Klang blüht am schönsten im Piano. Für jeden Arrangeur ist sie eine Herausforderung und für den Chor anspruchsvoller als die gewohnte Vierstimmigkeit.
Es gibt Chorleiterkollegen, die sagen einem im persönlichen Gespräch: Stimmbildung ist mir nicht mehr so wichtig. Schließlich will ich meine Männer nicht unnötig quälen. Ich sehe das anders. Ich habe die Erfahrung gemacht, jeder Sänger möchte gerne in die Chorprobe kommen. Er möchte Freude am Singen haben, aber er will auch gefordert werden. Dabei geht es nicht mehr um Lerneffekte fürs Leben, sondern fürs nächste Konzert.
Fürs Leben ist die wöchentliche Freude am Singen. Freitag um 19.30 Uhr ist wieder so ein Chortag fürs Leben. Sie sind herzlich willkommen, wenn Ihnen die drei Dinge zusagen, die ein Männerchor braucht. Der Ort: Mensa der Seewiesenschule, Seracher Straße 50