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Auf der letzten Gemeinderatssitzung wurde bekannt: In Esslingen fehlen derzeit über 500 Kitaplätze und selbst wenn es gelingt noch zusätzliche Gruppen einzurichten fehlen immer noch über 300 Plätze. In der Beschlussvorlage wird der Eindruck erweckt: Das ganze sei ausschließlich ein Personalproblem. Aber der Fachkräftemangel in den Kitas ist letztlich hausgemacht. Jahrelang mussten die Erzieherinnen die Ausbildungskosten selber bezahlen. Die Bezahlung war schlecht und die Arbeitsbedingungen waren oft unerträglich. Was viele Erzieherinnen zum Ausstieg aus dem Beruf veranlasste. Die geringfügigen Verbesserungen in den letzten Jahren kamen viel zu spät. Verdi schreibt: „Der Notstand ist zum Alltag geworden. Und auch die physische und psychische Gesundheit von uns, den pädagogischen Fachkräften in den Kitas, ist stark gefährdet. Die hohen Krankenstände, insbesondere die hohe Burnout-Quote belegen das eindrücklich.“
Bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass es der Stadtverwaltung in Wirklichkeit auch in hohem Maße um Kosteneinsparungen geht. So heißt es: „Angesichts des mittelfristig sinkenden Personalbedarfs ist jedoch mit einer Entlastung des Haushalts zu rechnen.“ Das bedeutet: In den städtischen Einrichtungen soll das Personal mittelfristig abgebaut werden! Statt die Ganztagsbetreuung so schnell wie möglich wieder herzustellen wird die Ganztagsbetreuung abgeschafft! Und die verkürzten Öffnungszeiten werden in allen Einrichtungen zum „strategischen Ziel“ erklärt. Das führt unweigerlich dazu, dass in der Regel die Frauen gezwungen sind Teilzeit zu arbeiten um die Kinderbetreuung abzusichern. Konsequenz: Altersarmut vor allem bei Frauen. Nachdem letztes Jahr die Kita-Gebühren erhöht wurden, wird jetzt auch noch die Kinderbetreuung massiv verschlechtert. FÜR meint: Geld auch für kostenlose Ganztagsbetreuung ist genügend vorhanden (Gewerbesteuereinnahmen von 120 und 150 Mio. 2022 u.2023) – es wird nur falsch eingesetzt.