Foto: T.Bortels/weltzeituhren.info
Wir hier in Deutschland lieben Erdbeeren! Überall werden sie beworben, es gibt “Erdbeer-Feste”, sie sind ein sehnsüchtig erwartetes Symbol für die endlich herannahende Sommerzeit.
Doch die so in die Höhe getriebene Nachfrage kann aus heimischen Anbau bei Weitem nicht gedeckt werden. Deswegen wurden z.B. im Jahr 2023 über 114 Tausend Tonnen importiert, das Meiste davon aus Spanien und Griechenland! Die hiesige Ernte belief sich dagegen nur auf knapp 93 Tausend Tonnen.
Aber leider haben diese billigen Massenimporte auch ihre Kehrseiten:
* Die besonders begehrten Frühkulturen werden unter Glas oder Folien gezogen. Das bedeutet vor Ort schwerwiegende Eingriffe in die natürlichen Landschaften u. hohen Verbrauch an fossiler Energie.
* Die z.T. sehr niedrigen Preise dieser Import-Ware werden in vielen Fällen durch Dumpinglöhne u. die Ausbeutung von Saisonarbeitern ermöglicht, außerdem durch umweltschädliche Anbaubedingungen:
* In manchen Anbauregionen, z.B. in Südspanien, herrscht eigentl. Wasserknappheit – für die Erzeugung von einem Kilogramm Erdbeeren werden aber 300 Liter Wasser gebraucht.
* Oftmals werden große Mengen an mineralischen Düngern eingesetzt, dadurch gelangt Nitrat ins Grundwasser.
* Die Folgekosten für Wasseraufbereitung, Verlust an natürlicher Landschaft u. Artenvielfalt müssen direkt oder indirekt die oft recht armen Menschen vor Ort tragen.
* Die langen Transportwege bei vielen dieser Importe verursachen zusätzlich hohe Treibhausgas-Emissionen.
* Die insgesamt verursachten Klimaschäden tragen letztlich wir alle.
Bei den Erdbeeren aus konventionellem Anbau gibt es noch einen zusätzlichen Makel, egal ob aus dem Ausland oder von hier: 80 % der Handelsware enthält Pestizide! Bei einer 2023 vom BUND beauftragten Analyse wurden Substanzen gefunden, die fortpflanzungsschädlich für Menschen und sehr giftig für Vögel und Wasserorganismen sind.
Klare Konsequenz: Erdbeeren nur in der Saison, nur regional, und möglichst in Bio-Qualität!