Foto:
Die Zahl der minderjährigen Soldatinnen und Soldaten bei der Bundeswehr ist im vergangenen Jahr erneut stark gestiegen, es wurden 1.996 Jugendliche im Alter von 17 Jahren rekrutiert. Mehr als jeder zehnte (10,6%) neueingestellte Soldat oder Soldatin war 2023 minderjährig, dies ist prozentual der höchste Wert bisher. Dies geht aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine schriftliche Frage des Abgeordneten Ali Al-Dailami hervor.
Während die Zahl der Zeit- und Berufssoldaten sowie freiwillig Wehrdienstleistenden 2023 um 1500 Personen sank, versucht das Verteidigungsministerium den Fehlbestand durch Minderjährige zu decken.
Seit der Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 wurden fast 20.000 Minderjährige zur Bundeswehr einberufen.
Deutschland wurde mehrfach vor dem UN-Menschenrechtsrat wegen der Rekrutierung Minderjähriger kritisiert und aufgefordert, das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre zu erhöhen. Das gleiche fordert seit 2008 der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes.
Die Fakten für das seit langem überfällige Ende der Rekrutierung Minderjähriger könnten eindeutiger nicht sein: Deutschland ist in einer absoluten Minderheitenposition, nur wenige Länder weltweit rekrutieren überhaupt noch Minderjährige als Soldaten, und es werden immer weniger.
Die Bundesregierung weigert sich beharrlich ihren Koalitionsvertrag umzusetzen, in dem es heißt, dass nur „Volljährige zum Dienst an der Waffe einberufen werden sollen“.
Das Friedensbündnis Esslingen unterstützt die Forderungen vom Bündnis ‚Unter18nie!‘ keine Minderjährigen mehr in die Bundeswehr einzuberufen und Bundeswehrwerbung für Minderjährige zu verbieten.
Infos unter: www. unter18nie.de