Foto: Plastikatlas 2019 (BUND&H.-Böll-Stiftung)
Viele Produkte enthalten gesundheits- und umweltschädliche Substanzen – egal ob Zahnseide, aufblasbares Badespielzeug, Elektrogeräte oder Outdoor-Jacken. So hat z.B. eine Untersuchung des BUND jüngst in zwei von sieben Zahnseiden sog. Ewigkeits-Chemikalien (PFAS) nachgewiesen. Zu einem erschreckenden Ergebnis kam 2023 auch ein Bericht des Europäischen Verbraucherverbands (BEUC): nicht nur diese PFAS, sondern auch die Kategorie “besonders besorgniserregender Stoffe” (engl.: “substances of very high concern”, abgekürzt: SVHCs) sind weit verbreitet. Besonders häufig enthalten Schmuck, Spielzeug und Kosmetik aus dem Online-Handel (!) verbotene Chemikalien.
Aber die aktuellen Gesetze in Deutschland und der EU schützen gegen solche Verstöße gegen das Chemikalien- und Produktsicherheitsrecht nicht ausreichend – das zeigt ein vom BUND beauftragtes Rechtsgutachten. Auch laut der Europ. Chemikalienagentur (ECHA) halten sich rund 40 Prozent der Unternehmen nicht an die in der EU geltenden Regeln für Chemikalien!
So haben z.B. EU-Behörden im Jahr 2022 verbotene Schadstoffe in 200 Spielzeugen gefunden. Viele davon – zumeist aus China stammend – enthielten sehr hohe Konzentrationen an sog. Phthalat-Weichmachern. Diese gehören zu der besonders gefährlichen Gruppe hormonell wirksamer Substanzen, welche das Hormonsystem unseres Körpers stören und z.B. die Fortpflanzungsorgane von Kindern schädigen können. Durch Ausdünstung und über das Abwasser gelangen diese Stoffe auch in die Umwelt, gefährden hier u.a. Fische, Meeressäuger sowie viele andere Tierarten – und landen über die Nahrungskette schließlich wieder bei uns Menschen. Einige der möglichen Folgen: Unfruchtbarkeit, verfrühte Pubertät, Fettleibigkeit, Allergien, Brustkrebs und Diabetes.
Der BUND macht sich mit Laboruntersuchungen, Rechtsgutachten sowie Aufklärungsarbeit stark für einen Alltag ohne Gifte, und, dementsprechend, für eine nachhaltigere Chemieindustrie.