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Am Freitag vergangener Woche stand der Busverkehr in Esslingen weitestgehend still. Die Gewerkschaft ver.di hatte die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in Baden-Württemberg zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen und beim Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen blieben fast alle Busse im Depot. Nur für die Schulbusse hatte ver.di mit der Geschäftsleitung eine Notdienstvereinbarung getroffen.
Bei dieser Tarifauseinandersetzung um den Tarifvertrag Nahverkehr (TVN) geht es nicht allein ums Geld. Die Erhöhung der Tarifentgelte wurde bereits im letzten Jahr geregelt. Jetzt geht es den Beschäftigten auch um ihre Arbeitsbedingungen, insbesondere bessere Regelungen für den Schichtbetrieb. So soll die maximale Schichtlänge reduziert und eine Schicht- und Wechselschichtzulage insbesondere für den Fahrdienst eingeführt werden.
Die Streikenden am Betriebshof der SVE in der Heilbronner Straße stehen hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft. Sie beklagten, dass sie durch drei- bis vierstündige Pausen zwischen zwei Touren oft sehr lange Schichtzeiten hätten, dass sie an manchen Endhaltestellen keine Möglichkeit hätten aufs Klo zu gehen und dass schon heute Fahrer*innen fehlen würde. Um mehr Menschen für den Beruf als Busfahrer zu gewinnen, sei eine Verbesserung ihrer Arbeits- und Entlohnungsbedingungen dringend notwendig.
Und ein besserer ÖPNV würde auch dem Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel und damit der Einsparung von CO2 dienen und so auch dem Klima helfen. Deshalb unterstützt Fridays for Future die Forderungen und hat gemeinsam mit ver.di die Kampagne „Wir fahren zusammen“ gestartet. Darin werden neben besseren Arbeitsbedingungen auch Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung eines flächendeckenden ÖPNV, den sich alle leisten können, gefordert. Forderungen, hínter denen auch Die Linke steht. Wer diese Kampagne unterstützen möchte, kann dies unter wir-fahren-zusammen oder auf der campact.de-Seite tun.