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“Umweltfreundlich produziert” – “CO2-freie Herstellung” – “Klimaneutrales Produkt” – “Zu 100 % recycelbar” – usw. usw. – dergleichen haben Sie beim Einkaufen auf der Verpackung von Produkten bestimmt schon oft gesehen. Aber solche Versprechen sind zum Teil sehr vage, zum Teil nicht nachprüfbar, und zum Teil schlichtweg falsch. In solchen Fällen spricht man von “Greenwashing”. Damit soll umweltbewussten Kundinnen und Kunden vorgegaukelt werden, dass ein Produkt besonders rohstoff- und energiesparend hergestellt wurde – oftmals, um einen höheren Preis zu rechtfertigen.
Nach Untersuchungen der EU-Kommission und der deutschen Verbraucherzentralen vom letzten Sommer ist solche Öko-Reklame aber vielfach fragwürdig – selbst wenn da eines der zahllosen Nachhaltigkeitssiegel aufgedruckt ist. Denn das Umweltbundesamt räumt ein: es gibt zu viele dieser Labels und Prüfplaketten, als dass man sie noch kontrollieren könnte. Aber: einen Wert hat ein solches Siegel ja nur dann, wenn von einer unabhängigen Stelle festgestellt und bestätigt wurde, dass das Produkt besser ist als ohnehin per Gesetz vorgeschrieben.
Die EU hat nun eine Richtlinie verabschiedet, wonach in Zukunft solche Nachhaltigkeits-Label staatlich überwacht werden sollen. Irreführender Werbung und Greenwashing will man dadurch einen Riegel vorschieben. Die Richtlinie muss allerdings noch vom Europäischen Rat beschlossen und von den EU-Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden. Dafür ist eine Frist von maximal 2 Jahren vorgegeben.
Ein besonders wichtiger Punkt in dieser neuen EU-Richtlinie: künftig sollen die Firmen die angebliche “Klimaneutralität” ihrer Produkte nicht mehr einfach erkaufen können. Bisher ist das noch möglich, indem die Firmen Geld an sog. Klimaprojekte irgendwo anders auf der Welt geben, beispielsweise für Aufforstungsmaßnahmen. Besser wäre es aber, in eine dauerhafte Reduktion der eigenen Klimaemissionen, also bei Herstellung und Vertrieb, zu investieren.