Foto: Seckinger
Was mit der „Grauen Passion“ in der Staatsgalerie Stuttgart begann, fand seine Fortsetzung beim diesjährigen Thema „Messiah“. Die Wiedergabe in klangvollen Tönen bringt der Oratorien-Verein am Sonntag 17.12. 23 zu Gehör. Die Wiedergabe in ausdrucksstarken Gemälden erfolgte in der Staatsgalerie.
„Unserer“ Museumspädagogin ist es wieder auf die ihr eigene, mitreissende Art gelungen, den Kunst- und Musikliebhabern des ora die musikalische Spanne des „Messiah“, verknüpft mit der kunstgeschichtlichen Darstellung, nahezubringen: vom Kommen des Messias, der Geburt Jesu, Passion und Auferstehung Jesu, der Tod Jesu, das Jüngste Gericht und die Erlösung.
Mit enormem Hintergrundwissen wurden von ihr zahlreiche Zitate aus der Bibel zu den Gemälden unterlegt. Während des Vortrages erklangen immer wieder leise die entsprechenden gesummten Chorsatzmelodien. Ob schwäbische Verkündigungsdarstellung aus dem Mittelalter oder Meisterwerk von Picasso – die Kunst wird dann lebendig und inspiriert fürs eigene Leben, wenn man sie besser versteht.
Auch die kleinsten Details in den Gemälden wurden aufgegriffen und deren Bedeutung veranschaulicht: Empfängnis der Jungfrau Maria z.B. durch eine Taubenschnabelspitze auf die Stirn, Jesus liegt auf einer Steinplatte zu Füßen Marias – hier wird der Passionshinweis vorweggenommen, Josef gegürtet – auf die Flucht ist er schon vorbereitet usw.
Nach einer gelungenen Besprechung der verschiedenen Wandelaltäre (z.B. Herrenberger und Eschacher-Altar…) um den Zeitraum Zeitbloms und der Ulmer Schule, machten sich die ora-Galeristen, bereichert von dem Gesehenen und Gehörten, auf den Weg nach Hause.
Das Werk „Messiah“ von G.F. Händel wurde auf eine für viele neue, bisher nicht gekannte kunstgeschichtliche Grundlage gestellt, die es jedem ora Teilnehmer verständlich gemacht hat und so zu einem gelungenen Konzert am kommenden Sonntag um 19.00 Uhr in der Stadtkirche beiträgt. Alle interessierten Leser sind herzlich dazu eingeladen.