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Am Sonntag, 03. 12. 23 findet um 18 Uhr im Festsaal des Theodor-Rothschild-Hauses Esslingen, Mülbergerstr. 146 (gegenüber der Burg), ein Vortrag statt über die Überlieferung der biblischen Texte unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands. Diese Überlieferung heißt auf Hebräisch ‚Maßora‘, abgeleitet vom Verb ‚maßar‘ = übergeben, mitteilen. Sie befasst sich mit der Sicherung des hebräischen Bibeltextes und ist Teil der mündlichen Tora, wie die Mischna, der Talmud, die Targumim (Übersetzungen) und Midraschim (Auslegungen). Ziel war u.a. die Bewahrung des Wortlauts sowie der Aussprache und der Akzentuierung des Bibeltextes. Etwa zwischen 780 und 930 n.d.Z. waren es besonders die ‚Maßoreten‘ in Tiberias (Israel), die den Bibeltext genau überprüften und für die traditionelle Akzentsetzung und Vokalisation ein Zeichensystem aus Punkten und Strichen entwickelten. Darüber hinaus entwickelten sie ein noch komplexeres Zeichensystem zum musikalischen Vortrag des Bibeltextes im G‘ttesdienst, die sogenannten ‚Teamim‘. Der wohl wichtigste Maßoret im 10. Jahrhundert war Aaron ben Mosche ben Ascher in Tiberias. Jedoch setzte sich die Forschung darüber fort bis in unsere Tage. Ein wichtiger Ort dafür ist die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg. Dort forscht unser Referent des Abends, Herr Sebastian Seemann (MA) über verschiedene Aspekte der Maßora.