ANZEIGE
Kategorien
Förderverein Münster St. Paul

wenn Steine sprechen könnten…

Foto: Team Themenspaziergänge

…was würden sie uns wohl erzählen? Beim Themenspaziergang „die Dominikaner als Baumeister“ am vergangenen Sonntag führte Kirchenführer Thomas Jüttner die interessierten 27 Teilnehmenden in einem fesselnden Vortrag in die Bauwerke der drei eindrucksvollen dicht nebeneinanderstehenden gotischen Kirchen in Esslingen ein. Alle drei, die Stadtkirche St. Dionys, die Frauenkirche und das Münster St. Paul wurden etwa zur selben Zeit erbaut, sie sind ähnlich und zeigen doch auch Unterschiede in ihrer Architektur und Konzeption: hier die mächtige Stadtkirche, mit zwei eindrucksvollen Türmen, großem Chor und langem Schiff, war ab 1213 im Besitz des Domkapitels in Speyer. Dort die kunstvolle, reich verzierte hochgotische Frauenkirche, als „Bürgerkirche“ geplant und noch im Mittelalter fertiggestellt – ein Bauwerk von großer Eleganz und Geschlossenheit. Und die dritte im Bund:St. Paul, die Bettelordenskirche der Dominikaner bescheiden und schlicht ohne Turm, nur mit einem Dachreiter, ein Haus Gottes ohne Prunk, wie es die Ordensregel der Dominikaner vorsah. „Auch im Innenraum folgt die Kirche einer Disziplin, die sich in harmonischen, geometrischen und strengen Formen ausdrückt“, so Thomas Jüttner, eine Kirche mit einer besonderen spirituellen Ausstrahlung, aber auch eine Kirche mit höchst wechselvoller Geschichte. Als Pferdestall und Materiallager oder gar nicht genutzt, dem Abriss preisgegeben und nur durch einen glücklichen Umstand gerettet, ist sie heute im Besitz der Katholischen Kirche. Der Themenspaziergang endete im Innenhof des Dominikanerklosters, dort kann man noch Reste des ehemaligen Kreuzgangs erahnen und mitten in der Stadt eine Oase der Ruhe finden.

Ein herzliches Dankeschön geht an Thomas Jüttner für diesen interessanten Themenspaziergang. Die nächsten beiden Themenspaziergänge finden statt am 17.12.23 mit dem Thema „wer bisch au du?“ die Figuren der Heiligen im Münster St. Paul und am 7.1.24 Thema „die Osterrieder Krippe“

G. Alf-Dietz