Foto: Nicole Schielberg
Seit langem wogt ein Streit durch die Esslinger Innenstadt, ob auf die Altstadtdächer moderne und zeitgemäße Photovoltaikanlagen montiert werden dürfen oder nicht. Bislang verbietet das die Esslinger Gestaltungssatzung, und auch unser kommunaler Denkmalschützer wehrt solche Bauanträge mit Hinweis auf das historische Erscheinungsbild ab. Hoffnung gibt nun eine Lockerung der Haltung des Landesdenkmalamtes, welches die Installation von erneuerbaren Energiequellen als überragendes öffentliches Interesse betrachtet und diese daher in Abwägung mit dem Denkmalschutz bevorzugt zu behandeln ist.
Daraus leitet sich auch für die SPD die Devise ab: Umwelt- und Klimaschutz geht vor Denkmalschutz. SPD-Stadtrat Andreas Koch begründet die Haltung seiner Fraktion im zuständigen Ausschuss für Technik und Umwelt so: „Unser Klima verträgt und verzeiht kein Zögern und Zaudern mehr. Ist der Klimaschutz des Denkmals größter Feind? Nein, ist er nicht! Denn das Denkmal bleibt in seiner Substanz ja erhalten. Lediglich die Optik ändert sich. Das aber dürfte angesichts der Gefährdung des Klimas kein unzumutbares Opfer sein.“ Ermöglichung schreibt sich die SPD also auf ihre Fahnen. „Wir müssen unser Klima mit allen Mitteln schützen. Dazu gehört auch das Ausschöpfen von möglichst viel Sonnenenergiepotenzialen in der Altstadt. So viele Solaranlagen wie möglich lautet deshalb die Devise. Denn nur wer heute das Klima schützt, hat morgen noch etwas zum Denkmalschützen. Deswegen begrüßen wir als SPD den Freiraum, den uns das Landesdenkmalamt mit seiner Position eröffnet,“ meint Koch und schließt wie folgt: „In seiner Haushaltsrede vom 16.10. hat der OB von einem „Team Machen“ gesprochen, das wir sein sollen. Machen aber heißt ermöglichen, nicht verhindern. Lassen Sie uns in diesem Sinn das Notwendige machen, damit wir durch Klimaschutz heute auch morgen noch etwas denkmalzuschützen haben!“
Das Thema wurde in erster Lesung beraten und wird erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.