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Alle Sätze der RSKN-Sinfonie Nr.1, die am 18. November um 19 Uhr in der Ev. Kirche in Sulzgries uraufgeführt wird, haben wir Ihnen in den letzten Monaten vorgestellt. Was fehlte, war das Opening, das gleichzeitig Finale sein wird.
Ein viertaktiges Motiv ist Keimzelle des tänzerischen Eröffnungsstückes. Jedes Instrument, das danach mit einsteigt, steuert seine eigene, zum Anfangsmotiv passende Idee bei, so dass der Satz immer dichter und die „Schlagzahl“ immer höher wird.
Musiker wissen, wie schwer es ist, einen Rhythmus über längere Zeit so korrekt beizubehalten, dass am Ende über 20 verschiedene Instrumente im gleichen Takt miteinander schwingen. In Ravels „Bolero“ sind es eine, später zwei kleine Trommeln, die unbeeindruckt von zwei 16-taktigen Melodien in 18 Variationen ihr viertaktiges Motiv beibehalten und nach 340 Takten mit einem gemeinsamen Akkord ankommen müssen.
Das RSKN-Opening ist so geschrieben, dass ein Auseinanderdriften des gesamten Klangkörpers kein Unglück darstellt, sondern gerne und mit Freuden wahrgenommen wird. Denn im Gegensatz zum autonomen Fahren hat die KI (Kompositionsidee) dieses Openings alle Stimmen der Partitur kollisionskompatibel kreiert. In der Ev. Kirche in Sulzgries wird also niemand in Ohnmacht fallen wie 1928 bei der UA von Ravels „Bolero“.