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Wir nehmen Anteil an Schmerz und Leid der vom brutalen, gewalttätigen Angriff der Hamas auf Menschen in Israel Betroffenen. Dies ist ein schreckliches Verbrechen. Wir meinen, dass man unterscheiden muss zwischen dem Anlass, dem völkerrechtswidrigen Angriff der Hamas auf Zivilisten in Israel, und der Ursache, der ebenso völkerrechtswidrigen und unbarmherzigen Blockade des Gazastreifens seit 16 Jahren, die mehr als 2 Millionen Menschen in einem Freiluftgefängnis abriegelt. Die Hälfte sind Kinder und Jugendliche, die in ihrem ganzen Leben nichts anderes kennengelernt haben als dieses Gefängnis. Dies ist keine Rechtfertigung des Angriffs der Hamas. Wir stehen auf der Seite der unschuldigen Opfer der Zivilgesellschaften von Israelis wie von Palästinensern, von denen letztere seit Jahrzehnten unter Besatzung, Entrechtung und Vertreibung leiden und viele sich dennoch unermüdlich gewaltfrei für ihre Rechte auf ein Leben in Selbstbestimmung, Freiheit und Menschenwürde einsetzen.
Wir sind solidarisch mit der Zivilgesellschaft der Israelis wie auch der Palästinenser, nicht aber mit der rechtsradikalen Regierung Israels, deren Verteidigungsminister am 9.10. sagte: „Wir kämpfen gegen menschliche Tiere, und wir handeln entsprechend“. Rache zu nehmen ist keine Lösung. Es ist schrecklich, wenn kaum unterschieden wird zwischen Hamas und den Menschen in Palästina.
Es braucht eine politische, nicht eine militärische Lösung des Konflikts. „Es geht um Lösungen, die nicht auf noch mehr Tod, Zerstörung und Verlust beruhen, sondern auf einer grundlegenden Erkenntnis, dass alle Menschen gleich sind und es verdienen zu leben. Jeder Einzelne.“ (B´Tselem, israelische Menschenrechtsorganisation). Die israelische Journalistin Amira Hass ruft uns alle dazu auf, „die aktuelle Kampagne des Todes und der Zerstörung zu stoppen, bevor sie eine weitere Katastrophe über Millionen von Israelis, Palästinenser … bringt.“