Foto: Archiv R. H.
Frühsommer 2016 – das ist jetzt schon ein paar Jahre her. Wie war das damals, von welchen Sorgen wurden die Leute umgetrieben?
Auch RSKN befand sich in einer gewissen Anspannung. In jenem Jahr kamen erstmals Flüchtlinge aus dem Nahen Osten nach Sulzgries. Für sie wurden in der Kornhalde 14 extra zwei Gebäude als Gemeinschaftsunterkünfte errichtet. Unumstritten war dieses Projekt nicht. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner kamen vorwiegend aus Syrien – darunter junge Familien, die vor Krieg und Verfolgung geflohen sind.
Um die Neuankömmlinge kümmerten sich von Anfang an auch zahlreiche ehrenamtliche Unterstützer. Es ging den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern besonders darum, mit Rat und Tat eine Atmosphäre des Willkommens zu schaffen und der verbreiteten Skepsis entgegenzuwirken. Inwieweit ist das gelungen?
Kürzlich trafen sich rund 40 Geflüchtete und Helfer der ersten Stunde zu einer gemeinsamen Kaffee- und Teestunde im katholischen Gemeindehaus St. Katharina.
„Erinnerst Du Dich noch,… wie geht’s Dir,…, was machst Du beruflich, …wo wohnst Du,… und Deine Kinder, was machen die?“ Fragen über Fragen. Aus den vielen Antworten und Erfahrungsberichten kristallisierte sich eine Kernbotschaft heraus: Die meisten der damaligen Geflüchteten sind – ganz im wörtlichen Sinne – hier angekommen. Viele haben in Esslinger Stadtteilen Arbeit und Wohnung gefunden, Kinder gehen zur Schule, machen eine Ausbildung oder studieren. Einige von ihnen machen auch in örtlichen Vereinen mit. Und ein paar engagierte heimische Unterstützer pflegen noch heute eine Art Patenschaft zu ihren vertrauten Schützlingen.
Maria (siehe Foto) war 2016 das erste „Kornhaldenbaby“. Inzwischen besucht Maria die 1. Klasse der Grundschule Sulzgries; Vater Yassir arbeitet als Fachverkäufer in einer Bäckerei im Sulzgries-Zentrum. Mutter Hiba wartet auf einen Betreuungsplatz für ihre zweite kleine Tochter Lea, um dann eine Ausbildung als Zahnarzthelferin aufnehmen zu können.