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Am Sonntag, 15.Oktober 2023, 18 Uhr, findet im Festsaal des Theodor-Rothschild-Hauses Esslingen, Mülbergerstr. 146 (gegenüber der Burg), 18 Uhr, ein Vortrag statt, der sich mit der Zukunft des deutschen Judentums beschäftigt. Seit weit mehr als tausend Jahren gibt es Juden in Deutschland, sie wurden dann gezielt im 11. Jahrhundert von den ottonischen und salischen Kaisern ins Reich geholt zur Förderung des Handels. Jedoch brach die einsetzende Blüte ab mit Beginn der Kreuzzüge im Jahr 1096. Ab dieser Zeit war jüdisches Leben in Deutschland ein fast ununterbrochener Leidensweg, verursacht durch den menschenverachtenden Antisemitismus der katholischen, später auch durch die antisemitischen Lehren Martin Luthers in der protestantischen Kirche. Erst durch die Aufklärung im 18. Jahrhundert verbesserte sich die Lage der Juden, und ab 1871 waren sie im deutschen Reich gleichberechtigte Bürger. Durch den verlorenen ersten Weltkrieg verstärkte sich aber der immer noch vorhandene Antisemitismus, man schob den Juden die Schuld zu für die militärische Niederlage. Als dann die Nazis 1933 an die Macht kamen, begann die dunkelste Zeit unserer Geschichte. Sie endete mit der Zerstörung unseres Landes und dem Mord an sechs Millionen Juden, der Hälfte aller europäischen Juden, und des Mordens an weiteren Völkern. Es ist eine Schuld, die wir bis in alle Zukunft nur dadurch abtragen können, dass wir unsere Demokratie verteidigen und weiterentwickeln, sodass alle Mitbürger, gleich welcher Herkunft, bei uns sicher und gleichberechtigt leben können. Besonders verpflichtet sind wir zum Schutz jüdischen Lebens, das es wieder hier gibt, auch in Esslingen, und dazu, auf jüdische Stimmen in unserem Land zu hören. Sie sind das Frühwarnsystem unserer Demokratie. Unser Referent heute ist Herr Michael Rubinstein von der IRGW Stuttgart. Er ist in Deutschland aufgewachsen, und er wird uns sagen, was er, als Jude, sich von unserem, auch seinem Lande, erhofft für die Zukunft.