Foto: FUSS Esslingen
Am 8.9. wird die neue Mettinger Brücke eröffnet. Das ist kein Grund zum Feiern. Denn das Bauwerk ist verzichtbar. Bereits vor dem Baubeschluss hat die Stadtverwaltung erklärt, dass die Sperrung der Verbindung während der mehrjährigen Bauzeit keine nennenswerten Auswirkungen auf den Verkehr haben werde. Und so ist es auch gekommen. Mit anderen Worten: Es geht auch ohne.
Wichtig für Weil, Brühl und Mettingen wäre dagegen eine attraktive, umwegfreie Fuß- und Radwegverbindung zwischen den Stadtteilen. Eine solche lehnt die Stadt aber seit bald 20 Jahren aus Kostengründen ab. Stattdessen wurde auf die neue Autobrücke ein schmaler Fuß- und Radweg gequetscht, der kaum mehr ist als ein Alibi. Und so wird die Mettinger Brücke nicht für mehr klimafreundliche Mobilität, sondern zusätzlichen Autoverkehr sorgen. Dafür wurden 27,5 Mio. Euro und Unmengen an CO2 verballert. Klimaschutz und Verkehrswende spielten bei der Bauentscheidung keine Rolle.
Die Fortsetzung dieses fossilen Irrwegs droht nun bei der maroden Adenauerbrücke: Statt einer Sanierung wie bei der Vogelsangbrücke treibt die Stadt ihre Planungen für einen riesigen, mehr als 100 Mio. Euro teuren Parallelneubau voran. In der Begründung der Verwaltung kommt das Wort „Klima“ kein einziges Mal vor, woran im Gemeinderat bislang niemand Anstoß genommen hat. Stattdessen haben die Stadträt:innen mal eben 500.000 Euro für die weitere Planung bewilligt – so viel wie der gesamte Jahreszuschuss für das gerade abgeschaffte Stadtticket. Noch Fragen?