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Im Gegensatz zu unseren Fußballerinnen sind „Die Ameisen“ von Joachim Ringelnatz erst gar nicht bis Australien gekommen, weil ihnen schon in Altona die Beine weh taten. Natürlich hat eine so kurze Fabel über die kürzeste Reise der deutschen Literatur auch ihren Zeigefinger zum guten Schluss: „So will man oft und kann doch nicht und leistet dann recht gern Verzicht.“ Und siehe da – der Verzicht machte die beiden Hautflügler zu Hamburgs berühmtesten Überseenichtreisenden. Damit haben sie einen eigenen Satz in der RSKN Sinfonie Nr. 1 verdient, deren Poet am 7. August vor 140 Jahren geboren wurde. Musikalisch werden sie von zwei Klarinetten auf den Weg gebracht. Es gibt da gleich zu Beginn das „Vorwärts-Rückwärts“-Motiv, aus dem schon klar zu erkennen ist, dass aus der Reise wohl nichts wird, weil die eine Ameise doppelt so schnell ist wie die andere. Das kräftige Schnaufen übernimmt der Chor für sie. Gesungen wird mit viel Percussion zu Rumba Rhythmen. Die Reisemelodie, die sich in der „Reiserücktrittsmelodie“ wiederholt, ist so eingängig, dass das Publikum immer mal wieder mitsingen darf, während sich die beiden Klarinetten volle Kraft voraus bemühen, den beinkranken Ameisen auf die Sprünge zu helfen. Wann? Am 18.11.2023 in der Ev. Kirche Sulzgries – Info: RSKNmusiziert@gmx.d