Foto: ARD Wissen vor acht
Die länger werdenden Dürreperioden nehmen uns zunehmend in den Griff: die Stadtluft ist häufiger stickig u. staubig, in den Wiesen u. Gärten verdorren die Pflanzen, die Landwirtschaft kann selbst mit künstl. Bewässerung die Erträge u. die Qualität der Produkte oft nicht mehr gewährleisten.
Auf der anderen Seite wächst die Bedrohung durch gelegentlichen Starkregen! Dabei gehen in kurzen Zeitspannen solch große Wassermengen nieder, dass weder die Böden noch die Kanalisation das aufnehmen können. Dann wird wertvolle Bodenkrume abgeschwemmt, Keller u. ganze Straßenzüge überschwemmt, in Extremfällen sogar ganze Dörfer u. Flußtäler. Man erinnere sich nur an die Katastrophen im Ahrtal u. in NRW vor zwei Jahren. Was also tun?
In unseren hoch verdichteten Siedlungsräumen könnte das Prinzip der “Schwammstadt” helfen. Das bedeutet: Niederschlagswasser möglichst nicht direkt in die Kanalisation u. den Fluss ableiten, sondern so viel wie möglich davon vor Ort zurückhalten – entweder im Erdreich versickern lassen, oder in Zwischenspeichern zu sammeln. Dazu müsste man versuchen, einen Teil der städtischen Asphalt- u. Betonflächen wieder zu entsiegeln, u.a. mittels wasserdurchlässiger Bodenbeläge. Man kann auch ganz gezielt baumumstandene Versickerungsmulden anlegen. Außerdem müsste man die Kanalisation umbauen, so dass an geeigneten Stellen Niederschlagswasser u. echte Abwässer getrennt geführt und weiterbehandelt werden können. Bei Starkregen gesammeltes Wasser kann dann später z.B. zur Bewässerung von Stadtgrün verwendet werden, entlang der Straßen, auf den Gebäudedächern u. in den Parks.
Vor einem Jahr hat der SWR berichtet, dass Städte wie Mannheim, Freiburg, Neu-Ulm, Schwäbisch Gmünd usw. bereits an Projekten in Richtung “Schwammstadt” arbeiten. Zu Esslingen heißt es dort immerhin, “es wolle zur Schwammstadt werden”. Allerdings – bei der Suchhilfe der Homepage der Stadt ist der Begriff, Stand Juli 2023, immer noch unbekannt. Also – gehen wir’s jetzt an!