Foto: Schüssler
Der Radverkehr löst in den Esslinger Fußgängerzonen bei Menschen, die zu Fuß gehen, Unsicherheit aus. Dabei muss es möglich sein, dass Eltern mit Kindern diese von der Hand lassen. Die Ursache für den Konflikt zwischen Radfahrenden und Fußgänger*innen sieht DIE LLINKE aber woanders. „Wenn ca. 10% Rowdys sich dort nicht an eine angemessene Geschwindigkeit, in der Regel Schritttempo, halten, können nicht alle Radfahrende in Sippenhaft genommen werden“, meint ihr Fraktionsvorsitzender Tobias Hardt. „‘Da ist der Verkehrsordnungsdienst gefragt, der wegen Personalmangel und zu wenigen Stellen seinen Aufgaben nicht hinterherkommt.“ Das größere Problem ist, dass die Fußgängerzonen, allen voran die Küferstraße, nicht nur die Radfahrenden, die dort z.B. einkaufen, aufnehmen muss, sondern längst auch den Durchgangsradverkehr. Dieses Problem könnte durch eine Radspur auf der Kiesstraße gelöst werden, wurde aber von der Verwaltung und allen Fraktionen außer der LINKEN im Mobilitätsausschuss auf 2027 vertagt. Hier müsste sich der motorisierte Individualverkehr einmal zurücknehmen und eine von vier Spuren für den Radverkehr abgeben. Da fällt es der CDU leichter, den Konflikt auf Radfahrende und Menschen zu Fuß zu reduzieren, wie jetzt in einem Antrag geschehen. DIE LINKE will eine Mobilitätswende und dafür den Autoverkehr weitgehend aus der Altstadt bannen. Die Parkplätze am Marktplatz retten dort keine Kundschaft, sind Störfaktor für Fußgänger*innen und gehören abgeschafft. Die Fahrradstraße Hindenburgstraße soll nicht nur über die Kiesstraße verlängert werden, sondern auch über die Urban- und Hauffstraße auf den nördlichen Ring gebracht werden. Wenn dort eine Einbahnstraßenlösung gefunden wird, wird Platz für den Radverkehr frei, der wiederum den Menschen zu Fuß Platz lässt. Eine solche Politik benötigt allerdings Mut und kann nicht ausgesessen werden.