Letzte Woche haben wir schon über die Energieeffizienz von Elektroautos berichtet. Wie steht es aber mit der Umweltverträglichkeit?
BATTERIE: Prof. Fichtner vom Helmholtz Institut Ulm: „Batterien, die heute in einem PKW verbaut werden, haben eine Lebensdauer von 2000 bis 2500 Vollzyklen. Also 0,7 bis 1,5 Mio km, je nach Fahrzeug. Die Zellen kommen dementsprechend in den 30er/40er Jahren zurück ins Recycling, nachdem sie eine zweite Nutzung als Stationärspeicher erfahren haben. Ich denke mal, dass es bis dahin neben dem metallurgischen Weg noch andere Recyclingverfahren geben wird.“ Umweltzerstörungen durch die Rohölgewinnung bzw. Diesel-/Benzinproduktion überwiegen die der Batterieherstellung deutlich.
FEINSTAUB: Feinstaub wird unterteilt nach Partikelgröße. Wir messen PM10 (grober Feinstaub). Ausserhalb Europas wird PM2,5 (feiner Feinstaub) gemessen. Der Straßenverkehr verursacht große Mengen Abrieb, der sich in PM10 wiederfindet. E-Autos verursachen keinen PM2,5 Feinstaub. Diese besonders schädlichen feinen Partikel werden durch Verbrennungsprozesse verursacht. In Baden-Württemberg sind Straßenverkehr und Holzöfen die Hauptverursacher.
LÄRM: Ab Tempo 30 übertönen Abrollgeräusche die Motorgeräusche (Ausnahme: pervers laute Auspuffanlagen, die im Stadtverkehr nichts zu suchen haben). Elektroautos können nur in Kombination mit Tempo 30 zum Lärmschutz in der Stadt beitragen.
KLIMA: Um eine Vorstellung zu bekommen: Wenn alle Autos in Deutschland batterieelektrisch betrieben werden, wird eine zusätztliche Strommenge von grob geschätzt 20.000 Windrädern benötigt. In Deutschland gibt es 30.000 Windräder. Eine PKW-Flotte mit Brennstoffzellen benötigt jedoch 100.000 zusätztliche Windräder. Um die bestehende Flotte mit synthetischem Sprit versorgen zu können würden rund 200.000 zusätzliche Windräder benötigt. Die Batterie hat deutlich die Nase vorn. Selbst beim heutigen Strommix sparen E-Autos CO2.