Foto: Ruth Schreiner
Hohe Energiepreise, teure Lebensmittel, hohe Inflation, das sind die Folgen der Sanktionen, die von den westlichen Staaten gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine verhängt wurden. Unsere Staatsverschuldung steigt, weil wir Waffen und andere Güter an die Ukraine liefern. Wir tun das, weil wir der Ukraine helfen wollen. Diese “Hilfe” dauert jetzt schon mehr als ein Jahr. Was haben wir damit erreicht? Wahrscheinlich mehr als 100000 Tote, unzählige Verletzte, zerstörte Städte, Millionen Vertriebene, ein Krieg ohne Aussicht auf ein Ende.
Das einzige, was der Ukraine hilft, ist Frieden. Schnell, nicht erst in ein paar Jahren, wenn wir Russland wirtschaftlich ruiniert und damit zum Rückzug gezwungen haben. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dies jemals gelingen wird, denn Russland hat seine wirtschaftlichen Verbindungen längst auf China, Indien, Brasilien und andere umgestellt. Unsere Sanktionen laufen damit ins Leere. Wir kaufen teures und umweltschädliches Frackinggas aus den USA, während das günstige Gas, das einst durch die Nordstream-Pipeline floss, jetzt nach Asien verkauft wird.
Der Versuch, der Ukraine mit Waffenlieferungen und Sanktionen zu helfen ist gescheitert. Es gibt nur einen Weg zum Frieden: Verhandlungen mit Kompromissbereitschaft. Es sind vor allem zwei Themen, bei denen von Seiten der westlichen Länder und der ukrainischen Regierung Kompromisse notwendig wären, um bei Russland die Bereitschaft zu erzeugen, den Krieg zu beenden: Die Neutralität der Ukraine und ein Selbstbestimmungsrecht der Gebiete mit großer russischsprachiger Minderheit bzw. Mehrheit. Die Ukraine sollte sich die Schweiz als Vorbild nehmen. Die Schweiz hat vier Amtsprachen und ist wegen ihrer Neutralität unversehrt durch zwei Weltkriege gekommen.