„Schau mal“, sagt Manfred H. strahlend und zeigt dem Mitreisenden ein Armband aus Halbedelsteinen. „Habe ich mir im Souvenirladen gekauft!“ Manfred ist einer von 24, die beim Ausflug von Krankenpflegevereinen und Lebenshilfe mit an Bord sind.
Für die Ausfahrt Anfang August haben sich die Krankenpflegevereine Stadtmitte und Esslingen-Nord sowie die Lebenshilfe Esslingen zusammengetan. Das Ziel war Kloster Maulbronn. Marianne Ehrmann, Kirchenführerin und Vorsitzende des Krankenpflegevereins Stadtmitte, und Pfarrer Christoph Schweizer vom Krankenpflegeverein Nord begleiteten die Ausflügler in Kleingruppen durchs Kloster. Sie bestaunten die Klosterkirche in Basilikaform, Kreuzgang und Brunnenhaus, das Herrenrefektorium in Form einer Königshalle und die „Paradies“ genannte Vorhalle. Angenehmer Nebeneffekt: In den alten Gemäuern war es herrlich kühl.
Ganz im Sinne der Inklusion halfen die Ausflügler sich gegenseitig. Da trug der 82-jährige dem 85-jährigen den Rollator über eine Schwelle, eine Seniorin mit Behinderung machte eine „nicht-behinderte“ auf ein schönes Bau-Detail aufmerksam. Die drei hauptamtlichen Betreuerinnen –Organisatorin Barbara Schmid vom Krankenpflegeverein Nord, Diakonin Gesine Friedrich vom Krankenpflegeverein Stadtmitte und Petra Wagenknecht von der Lebenshilfe– wurden von mehreren ehrenamtlich Engagierten unterstützt. Wobei Barbara Schmid betont: „Was unsere Ausflüge ausmacht, ist, dass da nicht hier die ehrenamtlichen Helfer und da die Hilfsbedürftigen sind. Jeder hilft jedem.“
Um im Bus Abstand halten zu können, war die Anzahl der Mitfahrenden auf 25 begrenzt. Während der Fahrt und in Innenräumen trugen sie Masken. Für viele war die Fahrt dennoch ein Highlight. Barbara Schmid hat beobachtet: „Bei der Verabschiedung haben viele gestrahlt, von innen her gestrahlt.“ Sie ist überzeugt: „So eine schöne Unterbrechung ist gerade in Coronazeiten wichtig und heilsam.“