Mit einem tiefen Gongschlag wurde die Stille eingeleitet, in der die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gedachten. Klaus Pfisterer vom Friedensbündnis Esslingen traf Anfang der 1980er Jahre Überlebende dieser Atombombenabwürfe und war tief bewegt von diesen Hibakusha, wie die Atombombenopfer genannt werden, die über ihre Leiden und Qualen berichteten. Er war schockiert über die vielen Narben an ihren Körpern, die von den Verbrennungen zeugten. Er beschrieb in seiner Rede nochmals das Grauen der Atombombenabwürfe vor 75 Jahren, bei denen mehr als 300 000 Menschen getötet wurden. Auf die Frage „Was haben wir daraus gelernt?“ musste Pfisterer feststellen, dass wir auf den ersten Blick nichts daraus gelernt haben. Auch 75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki gebe es keinen Grund zur nuklearen Entwarnung. Deutschland ist immer noch Atomwaffenstationierungsland. In Büchel/Eifel lagern 20 Atomwaffen. Deutschland wäre im Verteidigungsfall im Zuge der nuklearen Teilhabe verpflichtet, mit Tornados die US-Atomwaffen zum Einsatz zu bringen. Die weltweiten Abrüstungsverhandlungen sind durch US-Präsident Trump torpediert worden. Auch der New-Start Vertrag zur Atomwaffenreduzierung, der im Februar 2021 ausläuft, stehe auf der Kippe. Der Deutsche Bundestag hat am 26. März 2010 beschlossen, dass die Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden sollen. Bis heute ist der Beschluss nicht umgesetzt. Am 7. Juli 2017 wurde bei den Vereinten Nationen ein Abkommen zum Verbot von Atomwaffen beschlossen. Die Bundesregierung lehnt den Vertrag bisher ab und hat ihn nicht unterzeichnet. Stattdessen sollen die Atomwaffen weltweit mit einem Milliardenaufwand modernisiert werden. Dazu soll auch der Standort Büchel gehören. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer (CDU) hat während der Corona-Zeit angekündigt, neue Kampfbomber anzuschaffen, auch für Büchel.
Kategorien