Foto: Matthias Vetter
Wer durch den Eingang das Münster St. Paul betritt, der staunt nicht schlecht. Der Blick in den gotischen Kirchenbau zeigt durch den Mittelgang in den Chorraum – symbolisch von der Dunkelheit in das Licht; vom Tod in das Leben; von der Erde in das himmlische Jerusalem, ins Paradies. So stellte man sich das Bild damals beim Bau der Kirchen vor. Peter Frey nahm als neuer Kirchenführer die versammelten Gäste mit auf die Reise durch das Münster St. Paul. Im Chorraum der Blick auf die großen Fenster von Wilhelm Geyer. Stationen aus der Bibel. Dies ist die Botschaft, die uns verkündet wird, die wir verkünden und leben sollen, auch heute noch. Am Kreuz – der Blick auf die beiden Schatten. 1 Kreuz wird zu 3 Kreuzen. Symbolisch für den Karfreitag. Der Tabernakel. Getragen von Weintrauben und Ähren aus dem gelobten Land. Blick auf den Altar von Ulrich Rückriem aus dem Felsen gehauen und gesprengt, neu zusammengefügt. Kantig und glatt. Wie der Glaube eben auch. Am Taufstein direkt unter den Augen der Evangelisten und vor dem Fenster vom Glaskünstler Josef Schreiter, da werden die neuen Gemeindemitglieder aufgenommen und zu Gesalbten. Eindrücklich und mit Charme verknüpfte Peter Frey immer wieder die Stationen mit kirchenhistorischen Argumenten und aktuellem Zeitgeschehen. Was zeigt sich da im Synodalen Weg – wie kann heute Glaube gelebt werden und wie hat sich das schon damals beim Bau der Kirche gezeigt? Unerhört ging es weiter. So findet man im Münster eine Holzfigur vom Heiligen Antonius. Ein Franziskanerpriester aus Lissabon. Begnadeter Prediger und Kirchenlehrer. Aber eben kein Dominikaner. Eben wegen der Weite des Kirchenraumes findet jeder Kirchenbesucher sein Plätzle. Ob auf der Suche nach Ruhe, zum Gebet, mit einem großen Anliegen oder dem Dank für einen guten Tag oder nur um eine Kerze für ein Anliegen zu entzünden. Mit einem Lächeln und positiv gestärkt verließen die Besucher dann wieder das Münster – mit Dank an den Kirchenführer für Einblicke in die Welt des Glaubens und des Kirchenbaues.