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Vergangenen Donnerstag hat der heilige Fastenmonat der Muslime, Ramadan, begonnen. Einen Monat lang werden die Gläubigen weltweit nun von der Morgendämmerung (nicht zu verwechseln mit dem Sonnenaufgang) bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und andere körperliche Genüsse verzichten, um dann im Anschluss das dreitägige Ramadanfest zu begehen.
Der Ramadan ist eine Zeit der inneren Ruhe und des Versuchs, vom irdischen Leben Abstand zu gewinnen und sich weitestgehend dem barmherzigen Schöpfer zu widmen. Eine Zeit der Selbstdisziplin und der Selbstfindung, die die seltene Chance bietet, sich von allem zu befreien, was sich in einem Jahr an Ballast angesammelt hat. In vielen Religionen wird das Fasten zur Selbstüberwindung und spirituellen sowie körperlichen Reinigung genutzt und ist zugleich ein Weg zur Bewusstmachung, dass es Menschen gibt, die tagtäglich Hunger erleiden. Der Ramadan bietet den Fastenden die einzigartige Möglichkeit, an sich zu arbeiten, jedoch nur, wenn das Fasten nicht als bloßes Hungern und Dürsten verstanden wird, sondern als eine Beherrschung und Kontrolle der eigenen Bedürfnisse im ganzheitlichen Sinne.
Im „Monat der Geduld und Solidarität“ hält sich der Fastende also nicht nur beim Essen und Trinken zurück, sondern auch fern von Streitereien. Somit wird ein Fastender zu einem Friedensbotschafter, der seine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellt und in ganz besonderem Maße an seine Mitmenschen denkt, sei es durch die Einladung zum gemeinsamen Fastenbrechen am Abend (Iftar) oder durch die verpflichtende Spende von ‘Fitra’ und ‘Zakat’ an Bedürftige weltweit.
Wir wünschen allen Muslimen auf der Welt eine gesegnete Fastenzeit und hoffen, dass sie der gesamten Menschheit Frieden bringen mag.