Foto: Greenpeace Esslingen
Wir, Greenpeace Esslingen, sprachen am Donnerstag letzte Woche mit Mitglied des Bundestags (MdB) für den Landkreis Esslingen Dr. Sebastian Schäfer (Bündnis90/Grüne) über das geplante EU-Mercosur Abkommen.
Wir fordern die Neuverhandlung, denn das geplante Abkommen steht im direkten Widerspruch zu unseren Umwelt- und Klimaschutzzielen, sowie unseren sozialen und ökologischen Standards. Es ist ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. Das Abkommen fördert Europas Export von schädlichen Pestiziden und Verbrennerautos, d.h. es stehen die Interessen der Wirtschaft im Vordergrund. Die Interessen der Bevölkerung und der Umwelt werden vernachlässigt bis ignoriert. Es fördert auch den Agrarexport (Fleisch, Futtersoja) und verschärft damit Probleme im Amazonas-Regenwald und anderer wichtiger Ökosysteme. Der Amazonas-Regenwald nähert sich jedoch bereits jetzt aufgrund massiver Brandrodungen einem Kipppunkt, der, einmal überschritten, unumkehrbar ist. Das komplizierte, sich selbsterhaltende Ökosystem könnte zusammenbrechen und große Teile versteppen. Dies hätte katastrophale Folgen – für die lokale Bevölkerung und die einheimischen Tiere. Aber auch für die gesamte Erde, weil der Regenwald eine Schlüsselrolle für das Weltklima hat.
Der wesentliche Inhalt des klima- und umweltschädlichen „Gift-Deals“, würde auch nicht durch „Zusatzmaßnahmen“ geändert. Ein Rechtsgutachten belegt, dass die einzige glaubwürdige Option für ein klima- und menschenrechtsorientiertes Handelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur eine vollständige Neuverhandlung wäre. Diese wäre möglich, Gesprächsbereitschaft von Brasilien und Argentinien besteht.
Wir hoffen, unsere geäußerten Punkte lösen bei Herrn Dr. Schäfer und den Abgeordneten Zweifel an Ihrer bisherigen Position aus. Wir erinnerten auch an die 465.970 in 2021 gesammelten Unterschriften gegen das EU-Mercosur-Abkommen.