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Am kommenden Samstag, 11. 02., 18 Uhr, findet im Festsaal des Theodor-Rothschild-Hauses Esslingen, Mülbergerstr. 146 (gegenüber der Burg) ein Vortrag statt über das Leben der Glückel von Hameln. Sie war eine jüdische Kauffrau, die 1645 in Hamburg geboren wurde. Von ihr stammt die erste erhaltene Autobiografie einer Frau in Deutschland. Dort schildert sie das bewegte und bedrängte Leben der Juden in jener Zeit, in sieben Bücher gegliedert, aufgeschrieben für ihre Kinder (sie brachte deren 12 zur Welt). Glückel war zweimal verheiratet. Die erste Ehe war glücklich, gemeinsam organisierten sie ihren Juwelen-, Perlen- und Goldhandel. Der Mann unternahm die oft gefährlichen Reisen zu den Messen nach Leipzig und Frankfurt, die Frau organisierte das Familienleben, besonders auch das Knüpfen von Verwandtschaftsbeziehungen durch kluge Heirat. Als Glückels erster Mann überraschend durch einen Unglücksfall starb, heiratete sie einen Bankier in Metz, der sie aber bald in den finanziellen Ruin stürzte. Am Ende lebte sie dort bei einer ihrer Töchter, wo sie 1724 starb.
Die Referentin des Abends ist Frau Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg. Sie lebt in Berlin und Hameln, wo sie Rabbinerin ist. Am Ende der Veranstaltung findet am Ort des Vortrags (die ehemalige Haussynagoge) eine Hawdala-Zeremonie statt – das Verlassen des Schabbat (eines Feiertags) am Samstagabend und der Wiedereinritt in die Arbeitswoche.