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Von Esslingen nach Westafrika

Foto: privat

Am meisten hat ihn das Gemeinschaftsgefühl und die Herzlichkeit begeistert, die ihm die Menschen aus Ghana von Anfang an entgegenbrachten, sagt Luis Grau. Der 23-Jährige aus Esslingen reiste Anfang 2021 für sein FSJ zu einem Kindergarten in Tuba-Kokrobite.

„Weißer Mann, herzlich willkommen“, hörte er des Öfteren, wenn ihn die Menschen vor Ort begrüßten. Die Leute seien allesamt freundlich und stets hilfsbereit gewesen, sodass er sich zu jeder Zeit sicher gefühlt habe. Durch die kulturellen Unterschiede sei es trotzdem zu komischen Situationen gekommen: Beispielsweise darf man nicht direkt am Essen riechen, weil das in der ghanaischen Kultur als unhöflich gilt.

Bei der Ankunft sei die Wohnsituation ein kleiner Schockmoment gewesen: „Es gab keine Tür am Bad und ein heruntergekommenes Stockbett.“ Sein Zimmer wurde jedoch renoviert und wohnlicher gestaltet. So habe er sich schnell eingelebt.

Auch unebene Straßen, Wasser aus Tüten und ein Eimer als Dusche wurden zur Normalität. Nebenbei habe es auch gedauert, bis er sich an den Schärfegrad des ghanaischen Essens gewöhnt hätte. „Es war lecker, aber ich konnte am Anfang höchstens ein paar Löffel zu mir nehmen“, sagt Luis Grau lächelnd.

Die ersten Tage wurde er dem Team des Kindergartens und seiner neuen Gruppe, bestehend aus 40 Kindern, im Klassenraum vorgestellt. Das habe bei den Kleinen anfangs für Verwunderung gesorgt: „Die Kinder waren erst ein wenig auf Abstand und musterten mich ganz genau, aber schon nach kurzer Zeit war ich in die Gruppe integriert“, sagt Luis Grau. Heimweh sei bei ihm nie aufgekommen.

Zwei Tage später war es für den 23-Jährigen so weit und er durfte seine erste Unterrichtsstunde geben: Bastelprojekte, Gesang und ein paar deutsche Wörter standen auf dem Stundenplan.