In der letzten Sitzung des Esslinger Gemeinderates vor der Sommerpause fasste das Gremium mit der knappen Mehrheit von 22:19 eine für Esslingen weitreichende Entscheidung: Der innerstädtische Busverkehr soll ab 1. Januar 2021 zu 100 % durch den Städtischen Verkehrsbetrieb Esslingen erfolgen. Gleichzeitig wurde beschlossen, die Linien ab 1. Januar 2024 zu 100 % mit Elektrohybridbussen zu bedienen. Demnach ist Esslingen auf dem besten Weg, bundesweit die erste Stadt zu werden, deren ÖPNV vollständig emissionsfrei betrieben wird. Möglich macht dies die schon vorhandene Oberleitungs-Infrastruktur, welche mit den ohnehin geplanten Ausbaustufen diesen ökologisch großen Schritt zu einem umweltfreundlichen Verkehrsmittel einfach und schnell ermöglicht.
Der SPD-Fraktion im Esslinger Gemeinderat ist beim Thema ÖPNV und Nachfolgeregelung zur insolventen Firma Rexer folgendes besonders wichtig: „Die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in Esslingen dürfen keine Einschränkungen im Linienangebot und in den Taktzeiten erfahren müssen. Auch sollen Schwierigkeiten durch ortsunkundige Fahrer vermieden werden, wie sie beim Start der Firma Rexer zu beobachten waren“, erläutert SPD-Fraktionsvorsitzender Nicolas Fink die Zielrichtung seiner Fraktion. Diese war federführend an dem interfraktionellen Antrag von Bündnis90/Die Grünen, der SPD und der Linken beteiligt, der die oben beschriebenen Beschlüsse ermöglichte. Dass zur Finanzierung der jährlichen Mehrkosten von rund 300.000 Euro der Preis des beliebten Stadttickets um 50 Cent für das Tagesticket und um 1 Euro für das Gruppenticket erhöht werden muss, schmerzt die Sozialdemokraten und fiel ihnen alles andere als leicht. Letztendlich waren sie jedoch bereit, um diesen Preis den Fahrer*innen des SVE eine faire und sozial angemessene Bezahlung zu ermöglichen und gleichzeitig einen riesigen Schritt in Richtung Klimaschutz und Luftreinhaltung zu tun.