Foto: Mooratlas 2023 von BUND, Heinrich-Böll-Stiftung und anderen
Leider sind es viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner immer noch gewohnt, im Frühjahr die Beete mit Torf oder torfhaltiger Gartenerde herzurichten – man verspricht sich davon Lockerheit und eine gute Wasserhaltung des Bodens. Aber das geht auch auf andere Weise!
Warum sollte man Torf und torfhaltige Produkte meiden? Torf ist die Basis unserer Moore – er speichert dort enorme Mengen an Kohlenstoff – und das ist Gold wert für den Klimaschutz! Der Abbau von Torf bedeutet aber leider die weitergehende Zerstörung von Mooren – in Mitteleuropa wurden so bereits über 90 Prozent der Moore trockengelegt! Dadurch verlieren sie nicht nur die Fähigkeit zur dauerhaften Speicherung von Kohlenstoff, sondern geben ihn in die Atmosphäre ab: vier Prozent der von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen gehen auf das Konto entwässerter Moore.
Weiteren Torfabbau sollten wir also unbedingt vermeiden! Die nachhaltigste Alternative ist eine garteneigene Kompostwirtschaft – so können die übers Jahr anfallenden Garten- und Küchenabfälle in einem naturnahen Kreislauf das Bodenleben bereichern u. die nächste Ernte fördern! Wem das zu aufwändig ist, oder wer den Platz dafür nicht hat, der sollte beim Kauf auf jeden Fall solche Garten- oder Blumenerde auswählen, die frei von Torf ist (und ebenso auch frei von importierten Kokosfasern). Im Fachhandel gibt es eine große Auswahl davon! Diese Produkte werden auf der Basis von Rinden- oder Grünschnittkompost, Rindenhumus u. Nadelholzfolzfasern hergestellt. Außerdem beinhalten sie evtl. noch Tonminerale und Lavagranulate (für die Wasser- und Nährstoffspeicherung), Xylit (für den idealen pH-Wert) oder Phytoperis (ein Naturdünger).
Solche torf- und kokosfreien Produkte haben dieselben guten Eigenschaften wie torfhaltige Blumenerden und eignen sich daher sowohl für Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen, Kübelpflanzen wie auch für Gartenbeete.
Viele weitere Informationen zu diesem Thema im neu herausgekommenen “Mooratlas 2023” des BUND!