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Oratorien-Verein Esslingen e.V.

Sommerliches Kammerkonzert – Wir sind noch da !!

2020 ist das Jahr der abgesagten Vorhaben und der nicht verwirklichten Pläne. Nachdem die Esslinger Erstaufführung der „Grauen Passion“ von Klaus Sebastian Dreher am Palmsonntag nicht stattfinden konnte, fiel auch das ursprünglich für den 12. Juli geplante Mitmachkonzert in der Esslinger Frauenkirche den Restriktionen durch die Corona-Pandemie zum Opfer. Nach den guten Erfahrungen des vergangenen Jahres mit einem solchen Konzert hatte man sich schon auf eine Wiederholung dieses Jahr gefreut – leider wurde daraus nichts. – Aber: 2020 ist auch das Jahr der kreativen Alternativen, und so hatte der künstlerische Leiter des Vereins Jörg Dobmeier die Idee zu einem kleinen, aber feinen Kammerkonzert in der Frauenkirche, eigens für die Mitglieder des Vereins. Draußen strahlte die Sonne, drinnen erklang prächtige Barockmusik, mit der, wie Dobmeier sagte, „die Herzen für die Schönheiten des Lebens“ geöffnet werden sollten. Am Digital-Continuo musizierte er zusammen mit seiner Tochter Ulrike Sundy, Konzertmeisterin des Orchesters des Oratorien-Vereins, an der ersten Violine und Katrin Sailer, der Stimmführerin der zweiten Violinen, zunächst Arcangelo Corellis „Triosonate in F“, ein spritziges Stück mit zahlreichen Gelegenheiten für die Geigen zu brillieren. Johann Sebastian Bachs „Konzert für zwei Violinen und Orchester d-Moll BWV 1043“ musste zwar auf das Orchester verzichten, bot den Solistinnen nichtsdestoweniger immer wieder neue musikalische Herausforderungen, die sie stilsicher meisterten. Bei Antonio Vivaldis „Sonate d-Moll op. 1“ zum Abschluss machten die Geigerinnen dem Beinamen dieses Stücks („La Follia“ – Der Wahnsinn) alle Ehre, sie steigerten die voltenreichen Variationen des Themas in halsbrecherischem Tempo zu einem furiosen Finale, das dann als Zugabe erklatscht wurde.