Foto: Adalbert Kuhn
Um Alternativen zu immer risikoreicherer militärischer Sicherheitspolitik in Zeiten des Krieges in der Ukraine ging es im Vortrag von Theodor Ziegler „Sicherheit neu denken und praktizieren – gerade jetzt?!“ Es geht um Christlichen Pazifismus mit dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ (Micha 4,3). Er tendiert vom Recht des Stärkeren hin zur Stärkung des Rechts, tritt für ein genügsames Leben (Suffizienz) ein und dafür, nicht mehr für Kriegführung zu lernen. Dem Konzept „Militärische Sicherheit durch Überlegenheit“ stellte der Referent eine „Humane Sicherheit durch Kooperation“ gegenüber. Der aktuelle Krieg Russlands gegen die Ukraine sei die Folge mangelnder militärischer Stärke und Abschreckung, so die einen, die die Ukraine mit Waffen beliefern wollen. Der Krieg sei die Folge militärischer Sicherheitspolitik und gegenseitiger Bedrohung, so die anderen, die für eine friedenslogische Politik eintreten und Sicherheit neu denken und zivil gestalten wollen. Schon heute müsse man dies einüben und dafür eintreten: Wenn Du den Frieden willst, musst Du ihn vorbereiten. Militärische Sicherheitslogik betone die Bedrohung durch andere von außen. Diese müsse durch Selbstschutz und Verteidigung abgewendet werden. Dabei gebe es keine andere Lösung als die Steigerung des militärischen Einsatzes oder den Rückzug. Friedenslogik gehe dagegen von der Komplexität von Konflikten aus und auch von einer eignen Beteiligung. Im Mittelpunkt steht dabei die Anwendung von Menschenrechten und Völkerrecht bei einer kooperativen Konfliktlösung mit allen Konfliktpartnern. Bezogen auf den Krieg in der Ukraine heiße Sicherheit neu praktizieren: Humanitäre Hilfe und Asylgewährung für alle Kriegsdienstverweigerer und Deserteure (www.Connection-eV.org); Waffenstillstand und Verhandlungslösung fordern und fördern, Kontakte zur russischen Zivilbevölkerung nicht aufgeben und Zivile Alternativen zur militärischen Sicherheitspolitik zur Kenntnis nehmen und ausbauen.