Foto: R. Hillgärtner
Krieg und Verfolgung eskalieren. Vielerorts herrschen Gewalt und Vertreibung: Vor allem aus Syrien und Afghanistan fliehen von 2015 an immer mehr Menschen. Sie suchen Zuflucht in Deutschland; auch Esslingen stand vor der Frage nach geeigneten Unterkünften und tatkräftiger menschlicher Unterstützung.
Die ganze Stadt samt Gemeinderat sahen sich herausgefordert. In RSKN wurde eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 80 Geflüchtete in der Kornhalde 14 errichtet. Einquartiert wurden die Neuankömmlinge in unmittelbarer Nachbarschaft einer Heimstätte für Senioren, einer Schule und einer Wohnanlage für Einheimische. Verständigung und Integration durch Nähe; das erschien sinnvoll. Aber prompt wurden auch Zweifel laut und die Frage stand im Raum: Geht das gut?
In dieser Zeit gründeten engagierte Einwohner die Initiative „Gemeinsam für Flüchtlinge in RSKN“. Die Idee zündete. Anfangs kümmerten sich bis zu 300 Bewohner ehrenamtlich um die Geflüchteten und ihre Familien. Spezielle Teams organisierten ein Begegnungs-Café, Sprachkurse, interkulturelles Kochen, Spenden, Gartenprojekte, Fahrradwerkstatt, Kleiderkammer, Angebote für Sport und Musik, Behördengänge, Nachbarschaftspflege und die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit. Aus der Initiative heraus bildete sich ein allseits anerkanntes Netzwerk. Zusammen mit der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde sowie dem Bürgerausschuss wurden Aktivitäten ins Leben gerufen, die viel öffentliche Wertschätzung auslösten, etwa im Bereich der privaten Wohnungs- und Arbeitsvermittlung. Trotz Lockdown 2020/21 und einer abnehmenden Zahl an aktiven Ehrenamtlichen blickt die Initiative inzwischen auf sieben Jahre gelungener Integrationsarbeit zurück. Ein ausführlicher Bericht dazu ist nachzulesen unter: https://www.sulzgries-evangelisch.de/gemeindeleben/gemeinsam-fuer-fluechtlinge