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Tierschutzverein Esslingen und Umgebung e.V.

Flut von Exoten befürchtet

Foto: Lucas Gerhäuser

Flut von Exoten befürchtet

Neulich staunte eine Frau in Wernau nicht schlecht: In ihrem Garten hat sich eine etwa 1,20 Meter lange Schlange versteckt. Die Madagaskarboa wird inzwischen- nachdem sie von der Tierrettung eingefangen wurde- in einem Terrarium im Tierheim Esslingen betreut. Doch nicht nur der Leiter Horst Theilinger, sondern auch der Deutsche Tierschutzbund befürchten, dass sich in Zukunft vermehrt ausgesetzte Exoten in freier Natur tummeln oder abgegeben werden. Der Grund sind die steigenden Energiekosten, die sich schlichtweg mancher Tierhalter nicht mehr leisten kann oder will. Und auch das Tierheim muss für die Unterbringung tiefer in die Taschen greifen.  Schlangen, Bartagamen und Co. benötigen Sonnenlicht und Wärme, wie eine UV-Beleuchtung. Bei den Wasserschildkröten muss zusätzlich das Wasser auf eine Temperatur von etwa 28 Grad erwärmt und mit einer Pumpe gefiltert werden. Geschieht das nicht, fressen Schlangen zum Beispiel nicht mehr und können sich eine Lungenentzündung holen. Schildkröten allgemein brauchen das Sonnenlicht auch für ihren Panzer. „Nicht fachgerecht gehaltene Schildkröten sterben übrigens nicht schnell, sondern sehr langsam“, weiß Horst Theilinger. Und: Dieses Jahr musste das Tierheim bereits auffällig mehr dieser ausgesetzten Panzertiere versorgen. Darüber hinaus gibt es auch Anfragen, ob eine Abgabe möglich ist.  Das führt zu einem weiteren Problem: den Platzmangel. Im Kleintierhaus stehen nur zwei Terrarien zur Verfügung. Hinzu kommt, dass kostspielige Exoten schwer vermittelbar sind. Der Tierheimleiter hat sich wegen der Madagaskarboa mit der Auffangstation für Reptilien in München in Verbindung gesetzt. Doch die sind inzwischen auch an ihr Limit gekommen. Die aktuelle Energiekrise zeigt übrigens, was ohnehin ein Problem ist: Manche Echsen sind in der Anschaffung günstig und viele denken zuerst einmal nicht an die doch nicht unbeträchtlichen Unterhaltskosten.