Foto: NABU/K. Istel
Um Bioabfälle verwerten zu können, benötigt man einen Garten mit einem Komposter?
Nicht unbedingt! Die Verwertung von Bioabfällen geht auch im kleinen Stil in der Wohnung.
Es gibt sogenannte Wurmkisten, die kleine Komposter für zuhause darstellen. Es werden Kompostwürmer und eine spezielle Kiste benötigt. Die Kiste kann entweder fertig gekauft werden (inzwischen sogar in multifunktioneller Form als Hocker) oder man baut sie sich selbst zusammen, hierfür gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet. Die Kompostwürmer zersetzen dann nach und nach die Bioabfälle. Dabei fällt auch eine Menge Flüssigkeit an, die abgelassen werden und in verdünnter Form als Dünger für Pflanzen verwendet werden kann. Keine Sorge, die Kompostwürmer bleiben an Ort und Stelle und fliehen nicht aus der Kiste. Auch Gerüche entstehen in einer Wurmkiste mit gesundem Klima nicht. In die Wurmkiste können alle Abfälle gegeben werden, die man auch auf einen normalen Komposter gibt. D.h. Fisch-, Fleisch- und Käseabfälle können z.B. nicht entsorgt werden und Zitrusschalen nur geringer Menge.
Eine andere Möglichkeit ist der Bokashi-Eimer. Der Trend kommt aus Japan. Bokashi heißt so viel wie “fermentiertes Allerlei”. Und genau das wird mit den Bioabfällen gemacht, sie werden fermentiert. Es wird ein spezieller Eimer (Bokashi-Eimer) und Ferment aus effektiven Mikroorganismen (EM-Ferment) benötigt. Da alles fermentiert wird, kann fast alles an Bioabfällen in den Eimer gefüllt werden. Auch hier entsteht wieder eine Menge Flüssigkeit, die als Dünger entnommen werden kann (hierfür gibt es einen Hahn zum Ablassen). Die Fermentation dauert nach dem Vollfüllen des Eimers noch ca. 2 Wochen, anschließend können die Bioabfälle entweder zu einem kleinen Anteil mit Erde vermengt und für Pflanzen verwendet werden oder – falls vorhanden – auf einen normalen Komposter gegeben werden, dort sorgen die Mikroorganismen für eine Schnellkompostierung.