Foto: Pixabay
Uns haben viele Mails besorgter Eltern erreicht und wir nehmen diese Sorgen sehr ernst. Auch mit der Erhöhung der Elternentgelte wird die Stadt Esslingen jährlich ca. 41,2 Mio. Euro für die Kinderbetreuung aufwenden. Die Unterdeckung steigt weiter jährlich um ca. 3,5 Mio. Euro. Der Anteil der Elternentgelte an den Kosten deckt rund 11 Prozent der Kosten. Dazu kommen die steigenden Kosten für Energie und Wärme. Wir haben in Esslingen eine pädagogisch wertvolle Kinderbetreuung. Damit das so bleibt, müssen wir die Eltern mehr als bisher mit ins Boot nehmen.
Es ist gut, dass wir bereits einkommensabhängige Elternbeiträge haben. Daher ist der Vergleich mit anderen Städten auch nicht so einfach. Wir sind der Ansicht, dass Familien mit einem höheren Einkommen mehr zahlen als Familien mit geringerem. Es ist sozial ausgewogener, wenn Familien mit einem Jahreseinkommen von 50.000 Euro deutlich weniger für die Kinderbetreuung bezahlen als Familien mit 100.000 oder 160.000 Euro. Diese soziale Staffelung führt natürlich dazu, dass nun Familien mit höherem Einkommen prozentual deutlich mehr bezahlen. Starke Schultern müssen mehr tragen als schwache. Dazu steht die Grüne Gemeinderatsfraktion. Wenn bisher 43 % der Eltern in der höchsten Einkommensstufe zu finden waren, tragen somit einkommensschwächere Familien unverhältnismäßig mehr Last. Das ist sozial ungerecht. Auf Eltern, die in höheren Einkommensstufen eingruppiert werden kommen Mehrkosten von 3 % zu. Wir halten das für zumutbar.
Der Zeitpunkt für Gebührenerhöhungen ist immer falsch, besonders jetzt. Mit der Entscheidung haben wir es uns nicht leicht gemacht. Aber als Grüne sind wir in der Abwägung der Argumente zu der Entscheidung gelangt, dem Verwaltungsvorschlag nach einer stufenweisen Erhöhung der Elternentgelte für die Kinderbetreuung ab Frühjahr 2023 zuzustimmen.