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Umweltgruppen wollen der Verwaltung Beine machen

Foto: Peter Stotz

Nach der Überzeugung von Esslinger Umwelt- und Verkehrsorganisationen haben auch in Esslingen Fußgänger und Radfahrer in der Konkurrenz um den öffentlichen Raum das Nachsehen gegenüber dem Auto. Trotz drängender Probleme hinke die Stadt in Sachen Mobilitätswende den Anforderungen hinterher, befindet etwa der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Zusammen mit anderen Gruppen hat er die Abt-Fulrad-Straße am Freitag beim Esslinger Parking-Day in eine Flanier- und Informationsmeile umgewandelt.

„Die Abt-Fulrad-Straße ist ein prominentes Beispiel dafür, wie dem Auto in der Innenstadt immer noch viel zu viel Platz eingeräumt wird“, sagte Petra Schultz, die Vorsitzende des VCD-Kreisverbands Esslingen. „Hier gibt es nur den viel zu schmalen Gehweg. Die Fahrbahn ist dafür viel zu breit, und dazu gibt es auch noch Parkplätze. Hier wird deutlich: Es muss umgedacht werden.“

Der VCD und einige andere örtliche Umwelt- und Mobilitätsinitiativen hatten zur fünften Esslinger Auflage des Parking-Days einen Teil der Fahrbahn und die Parkplätze zwischen der Stadtkirche und der Agnesbrücke in einen Fußgängerbereich mit Sitzgelegenheiten umgewandelt.

An mehreren Ständen wurde über Mobilitätsfragen, Stadtklima und Foodsharing informiert, und die Parents for Future warben für die Teilnahme am globalen Klimastreik am Freitag. Der Klimawandel und die Energiekrise seien drängende Probleme, doch Teile der Esslinger Kommunalpolitik täten sich schwer mit Veränderungen, befand Schultz. Aktionen wie diese seien daher wichtig, „um einen Eindruck zu geben, wie es aussieht und wie viel Lebensqualität es bringt, wenn Verkehrsflächen umgewidmet werden, wenn Fahrbahn zu Lebensraum wird und es mehr Platz für Fußgänger und das Fahrrad gibt“, sagte sie.