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Nosferatu-Spinne breitet sich um Esslingen aus

Foto: dpa/Robert Pfeifle

Ein kleiner Einwanderer sorgt für große Aufregung: Die Nosferatu-Spinne, die eigentlich im Mittelmeerraum und in Nordafrika zu Hause ist, fühlt sich inzwischen auch in Deutschland wohl. „Zoropsis spinimana“, wie sie im Fachjargon heißt, wird seit einigen Wochen immer öfter im Südwesten gesichtet. Am Bodensee zum Bespiel, in Tübingen und rund um Stuttgart, berichtet der Naturschutzbund (Nabu). Auch zahlreiche Esslinger haben schon Bekanntschaft mit dem nächtlichen Jäger gemacht, via Facebook teilen sie ihre Beobachtungen.

Vielen Menschen jagt das stark behaarte Monster mit den acht langen Beinen und dem beeindruckenden Muster auf ihrem Rücken Angst ein. Dabei sei eine übermäßige Angst vor der Spinne völlig unbegründet, sagt Robert Pfeifle vom Nabu Baden-Württemberg. „Nähert sich etwas so Großes wie ein Mensch, wird die Nosferatu-Spinne versuchen zu fliehen.“ Doch der Spinnenkenner räumt ein: „Wird sie in die Enge getrieben, kann es vorkommen, dass sie beißt.“ Und das kann unangenehm sein: Wie alle Spinnen habe sie Gift, um Beutetiere zu betäuben. Ein Biss sei für den Menschen laut Pfeifer normalerweise so schmerzhaft wie ein Bienen- oder Wespenstich und – zumindest dann, wenn keine Allergie vorliegt – eher harmlos. Dennoch ist der Hype um das zur Familie der Kräuselspinnen gehörende Krabbeltierchen groß. Was wohl auch auf den reißerischen Namen zurückzuführen ist: Der erinnert an die Figur „Nosferatu“ aus dem gleichnamigen Stummfilmklassiker. Wer ein Exemplar findet, könnte „ein ausreichend großes Gefäß über sie stülpen, einen dünnen Karton zwischen Untergrund und Glas schieben und die Spinne sicher nach draußen befördern“, lautet die Empfehlung des Nabu-Fachmanns.