Foto: Heike Bauer
Wer sich einigelt ist nur vermeintlich sicher. Vor allem wenn sich nachts der Mähroboter bedrohlich nähert. Immer mehr Igel werden durch die Unachtsamkeit von Menschen verletzt oder gar getötet. Und das nicht nur im Garten oder auf der Straße. Auch der gelbe Sack kann sich für die nachtaktiven Tiere auf Futtersuche als verhängnisvolle Falle entpuppen. Rund 300 verletzte, kranke oder untergewichtige Igel werden jährlich im Tierheim und auf Pflegestellen versorgt. Und es werden immer mehr. Denn nicht nur der Lebensraum der stachligen Vierbeiner wird immer kleiner und die Nähe zum Menschen immer gefährlicher, sondern auch die zunehmende Hitze im Sommer setzt dem Insektenfresser zu. In der Trockenheit findet der Igel nämlich weder was zu trinken noch was zu fressen. Komplett dehydriert und ausgehungert kommen sie bei uns an und werden, bis sie wieder ausgewildert werden können, aufgepäppelt. Immer mehr Igel kommen ohne Hilfe auch nicht mehr unbeschadet über den Winter. Ein Jungtier sollte nämlich im Spätherbst mindestens 500 Gramm und ein erwachsenes 1000 Gramm wiegen. Im Tierheim steht ein Igelschrank mit zehn getrennten und ausgepolsterten Abteilungen als Pflegestation und als Winterquartier zur Verfügung. Da dieser jedoch in die Jahre gekommen ist, muss dringend ein neuer angeschafft werden. Darüber hinaus kann den Igeln auch in unserem Außengehege auf dem Schurwald geholfen werden. Jeder kann übrigens einen kleinen Beitrag zur Rettung leisten: Zurzeit sind Igelbabys unterwegs und machen zwitschernd auf sich aufmerksam, wenn sie ihre Mutter verloren haben. Ein Igel der tagsüber unterwegs ist, ist überdies wahrscheinlich hilfsbedürftig. Der gelbe Sack sollte erst am Tag der Abholung rausgestellt und Mähroboter nur tagsüber angestellt werden. Und im Sommer sollte immer eine Schale mit Wasser – keinesfalls Milch- draußen stehen. Wer für den Igelschrank spenden will, wendet sich bitte an tib@tierschutzverein-esslingen.de