Foto: Lena Lux.
Die Energiepreise kennen derzeit nur eine Richtung – nach oben. Die Bürgerinnen und Bürger in der Altstadt stecken dabei in einem besonderen Dilemma. „Während anderswo in Esslingen Fassaden gedämmt, hoch energiesparende Fenster eingebaut oder Geothermie genutzt und damit Energiekosten gespart werden können, ist die Innenstadtbevölkerung den immer höher steigenden Energiepreisen hilflos ausgeliefert“, sagt Carmen Tittel, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Esslinger Gemeinderat.
Dass das Esslinger Denkmalschutzamt in einer solchen Situation in der kompletten Innenstadt Bauanträge für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen selbst in nicht einsehbaren Hinterhöfen kategorisch abgelehnt ist für ihren Fraktionskollegen Jürgen Menzel nicht hinnehmbar. „Um den Menschen in der Innenstadt zu ermöglichen, ihre Energiekosten zu senken, brauchen wir ganz dringend Einzelfallenscheidungen zu diesen Bauanträgen“, so Menzel als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Geschäftsführer einer regionalen Energieagentur. Die grüne Gemeinderatsfraktion stellte deshalb vor einigen Monaten einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat.
Das Land hat jetzt den Denkmalschutzbehörden eine Handreichung mit Leitlinien zur PV-Genehmigung geschickt. Die Grünen fordern nun die rasche Umsetzung. Die Handlungsanweisung vom Land ist eindeutig und bestärkt die Grünen in ihrer Haltung. „Das Land eröffnet den Kommunen jetzt die Möglichkeit, Anlagen regelmäßig zu genehmigen und nicht wie bei uns, generell zu verbieten“, erklärt Tittel. Es sei ein großer Fortschritt wenn nur noch bei einer erheblichen Beeinträchtigung des Denkmals eine abweichende Entscheidung in Betracht kommen dürfe. Tittel: „Wir erwarten von der Verwaltungsspitze, dass sie dies der Leitung unserer kommunalen Denkmalschutzbehörde genauso klar kommuniziert und dass auch schnell so verfahren wird.”
**Grüner Treff beim ESTIVAL, Dienstag, 2.8., 18-19h, Tisch beim Kielmeyer 1582 **