Foto: Getty Images via WWF-Studie “Verpackungswende Jetzt”, Aug. 2021
“Kunststoffe” bzw. “Plastik” haben unser Leben sehr verändert: als Werkstoff in vielen Geräten, als Verpackungsmaterial, Einweggeschirr – und auch als Mikroplastik, z.B. in Kosmetik.
Leider führen Produktion und Einsatz der dramatisch gewachsenen Kunststoffmengen zu schlimmen Folgen in unserer Umwelt. So landen z.B. nach Schätzungen des WWF jährlich 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen. Außerdem verbraucht die Produktion von Kunststoffen nach bisheriger Art große Mengen an Erdöl.
Das alles ist offensichtlich kein zukunftsträchtiger Weg! “Plastik” und vor allem Plastik-Müll haben sich demzufolge einen sehr problematischen Ruf erworben, und darauf reagieren inzwischen die Hersteller von Kunststoff-Produkten auf zweierlei Art:
1. wird vermehrt mit dem Einsatz von “Recycling-Kunststoff” geworben, z.B. bei Einwegflaschen aus PET. Sofern dieses spezielle Material sortenrein im Kreislauf geführt werden kann, ist das sicher besser als das Einweg-System, bei dem am Ende alles verbrannt, verklappt oder irgendwohin exportiert wird. Aber – auch solches “Recycling” erfordert einigen Transport- und Energie-Aufwand!
Die 2. Idee ist “Bioplastik”, z.B. für Verpackungstüten. “Bio” klingt immer gut – aber die Hoffnung trügt, dass damit alle Probleme gelöst seien. Denn viele “Bio-Plastik”-Produkte werden z.B. aus Maisstärke oder Rohrzucker hergestellt. Die gelten zwar, im Gegensatz zu Erdöl, als “nachwachsende Rohstoffe” – aber ihr Anbau im industriellen Maßstab verbraucht Dünger und Pestizide, die Verarbeitung erfordert Chemikalien und Energie. Außerdem belegt der Anbau landwirtschaftliche Flächen, die so der Erzeugung von Nahrungsmitteln entzogen werden. Und – das Werbeargument der “Kompostierfähigkeit” ist eine eher leere Versprechung. Denn die Verrottung dauert so lange, dass diese Stoffe z.B. im Landkreis Esslingen nicht in den Biomüll gegeben werden dürfen.
Die wirklichen Alternativen lauten also: “Mehrweg” und “Unverpackt”!