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Am Sonntag, 12. Juni, 18 Uhr, Festsaal des Theodor-Rothschild-Hauses (Mülbergerstr. 146, gegenüber der Burg) laden wir zu einem Konzert mit dem Kantor der jüdischen Gemeinde zu Stuttgart, Nathan Goldman ein. Aus Liverpool stammend, sang er schon in jungen Jahren im Chor der dortigen Princes Road Synagogue, wo sein Großvater bereits Kantor war. Aufgrund seiner Begabung wurde Goldman mit 16 Jahren in das Tel Aviv Cantorial Institute unter der Leitung des berühmten Kantors Naftali Hershtik aufgenommen. Seit 2017 ist er der Kantor der Stuttgarter Synagoge. Am Klavier begleitet wird er von Frau Brigitte Wötzer. Sie hat in Trossingen Kirchenmusik und Klavier studiert und war längere Zeit Kantorin an der Oberesslinger Martinskirche. Das Programm wird moderiert von Landesrabbiner i.R. Dr. Joel Berger. Er wurde 1937 in Budapest geboren, erlebte und überlebte die deutsche Besatzung im 2. Weltkrieg mit ihren furchtbaren Judenverfolgungen, und erlangte Jahre nach dem Krieg das orthodoxe Rabbinerdiplom. 1968 emigrierte er in den Westen, war dann in verschiedenen Städten Rabbiner und dann von 1981 bis zu seiner Pensionierung der Landesrabbiner für Württemberg mit Dienstsitz in Stuttgart. Daneben forscht er auch an der Universität Tübingen sowie im Haus der Geschichte Baden-Württemberg über die Geschichte des Judentums. Außerdem referiert er über jüdische Themen in verschiedenen Rundfunkanstalten und ist auch Autor mehrerer Bücher. Für sein Wirken erhielt er neben der Ehrendoktorwürde das Bundesverdienstkreuz am Bande. Auf dem musikalischen Programm stehen Synagogengesänge von Komponisten aus Deutschland (Lewandowski, Faisst), Österreich (Sulzer), England (Hast, Verrinder, Wasserzug) und Italien (Rossi).