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„Nun ist der Offenbarungseid für unsere Stadt geleistet: Wir stehen vor riesigen Herausforderungen in den 2020er Jahren und werden uns von lieb Gewonnenem und wichtigen Projekten verabschieden müssen“, kommentiert Carmen Tittel die von OB Matthias Klopfer im Gemeinderat gehaltene Grundsatzrede. Dass man sparen müsse, wisse man nicht erst seit gestern. Deshalb habe man sich zu vielen interfraktionellen Runden getroffen, um Einsparmöglichkeiten im Haushalt zu finden.
„Aber dass wir nach Corona nun noch einen Krieg in Europa, mit unermesslichen Leid für viele Menschen haben, hätte sich niemand vorstellen können. Die Folgen bei uns sind eine Inflation, wie wir sie seit den 1930er Jahren nicht mehr gesehen haben, explodierende Kosten für Energie und natürlich auch Geld, das wir für die Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflohen sind, dringend brauchen“, so Tittel.
Dazu komme, dass sich die Kosten für geplante Baumaßnahmen mehr als verdoppeln. Es sei richtig, dass nun neue Schwerpunkte gesetzt werden müssten: „Wir müssen ideologiefrei, sozial ausgewogen, nachhaltig und im Dialog mit der Bürgerschaft das Notwendige vom Wünschenswerten unterscheiden und klug und vorausschauend in die Zukunft investieren.“
Dass die Sanierung der Stadtbücherei nun verschoben werden müsse, sei schwer zu verdauen. Allerdings sei eine Kostenexplosion auf mehr als 60 Millionen Euro ein Schock und ein schlagendes Argument. Tittel: „Die Bücherei muss soweit fit gemacht werden, dass sie auf den großen Wurf auch warten kann. Das bedeutet, dass eine auf das Nötigste ausgerichtete Sanierung am jetzigen Standort und unter laufendem Betrieb geschehen muss. So weh das uns allen tut.“
„Wir als Stadträtinnen und Stadträte sind gefordert gemeinsam mit der Verwaltung die gewaltigen Herausforderungen anzunehmen und im Dialog mit der Bürgerschaft die Stadt in eine gute Zukunft zu führen – auch wenn die Zeiten nicht gerade rosig sind“, so die Grünen-Chefin abschließend.