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“Wenn sich auch noch Deutschlands letzte große Warenhauskette aus Esslingen verabschieden muss, bedeutet das einen immensen Verlust an Einkaufsqualität“, befürchtet CDU-Fraktionschef Tim Hauser. Wieder einmal gehe ein Stück lebendige Innenstadt und ein zentraler Versorgungsbereich verloren: „Wo finde ich sonst noch alles vom Knopf bis zum Kochtopf unter einem Dach?“ Er sieht die Rathausspitze nicht nur in der Pflicht alle Beteiligten zur Kompromisssondierung an einen Tisch zu bringen, sondern auch alle Alternativen zu prüfen. Diesmal sei nicht die Konkurrenz der boomenden Online-Händler. „Das Problem ist auch hausgemacht.“ Es bringe nichts, jetzt über Investoren zu schimpfen, meinte Hauser. Denn gerade die stünden in Esslingen keineswegs Schlange: „Das ist auch die bittere Folge eines investorenunfreundlichen Klimas, das unter der Ägide des früheren SPD-OB Zieger entstand“. Die Überlegung den Bebauungsplan jetzt im Nachhinein zu ändern sei laut dem CDU-Fraktionsvize Herbert Schrade auch „etwas blauäugig“, denn dies würde zu Schadensersatzforderungen des Eigentümers führen. „Fakt ist, laut Bebauungsplan kann der Bauherr auf dem Parkplatz nicht nur neu bauen, sondern auch das Kaufhausgebäude umbauen“, so Schrade.
Bei der Suche nach möglichen Alternativen dürfe es keine Scheuklappen geben. Die CDU könne sich beispielsweise ein Altstadtkaufhaus vorstellen, wie etwa in Schorndorf: „Das würde auch zum Charakter der Esslinger Innenstadt passen.“ Natürlich bedeute das einen immensen Aufwand für die Stadtverwaltung. „Das muss uns die Zukunft unserer Stadt aber wert sein“, sagte Hauser weiter. Erlebnisgastronomie und Eventlocations seien wichtige Faktoren, aber das alleine ziehe keine Kunden an. Dafür brauche es mehr als den nächsten Handyladen oder Barbershop. Das Konzept ‘Erlebnisstadt’ funktioniere nur mit einer guten Mischung des Angebots: „Sie muss auch Teil des Lebensalltags der Esslingerinnen und Esslinger sein.“